In Hamburg zeichnet sich eine Wahlbeteiligung ähnlich der von 2009 ab. Die Hamburger können gleich auf zwei Wahlzetteln ihr Kreuz machen: Sie entscheiden auch über die Rekommunalisierung der Energienetze.

Hamburg. Bei der Bundestagswahl in Hamburg hat die Wahlbeteiligung bis zum späten Nachmittag knapp unter der von 2009 gelegen. Nach Angaben des Landeswahlamtes hatten bis 17 Uhr 65,1 Prozent der Wahlberechtigten inklusive der Briefwähler ihre Stimme abgegeben. 2009 hatte die Wahlbeteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 66,8 Prozent gelegen. Beim Volksentscheid über den Rückkauf der Energienetze lag die Quote um 17 Uhr bei 64,5 Prozent der Abstimmungsberechtigten.

Um 14 Uhr hatte die Wahlbeteiligung noch knapp über der der vorangegangen Bundestagswahl gelegen. Inklusive der Briefwähler lag die Wahlbeteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 52,6 Prozent (2009: 52,4 Prozent), teilte das Landeswahlamt mit.

Landeswahlleiter Willi Beiß gab sich optimistisch, dass mit der Abstimmung über die Energienetze auch das Interesse an der Bundestagswahl steigt und mehr Bürger in die Wahllokale strömen. Gewerkschaften und Kirchen riefen zur Wahl auf. In den vergangenen Tagen verzeichnete das Landeswahlamt bereits eine steigende Nachfrage nach Briefwahlunterlagen im Vergleich zu 2009. Damals hatten 20,4 Prozent der Wahlberechtigten per Brief ihre Stimme abgegeben, diesmal waren es 22,4 Prozent.

Die Wahllokale sind seit 8 Uhr geöffnet. Noch bis 18 Uhr sind die rund 1,28 Millionen Hamburger aufgerufen, sich an der Wahl des 18. Deutschen Bundestags zu beteiligen. Zudem können beim Volksentscheid über den Rückkauf der Energienetze mehr als 1,29 Millionen Bürger abstimmen – dabei dürfen auch Jugendliche ab 16 Jahren ihr Kreuzchen machen. Es geht um die Frage, ob die Stadt die Netze wieder komplett unter kommunale Kontrolle bringen soll. Bei der Bundestagswahl 2009 hatte die Wahlbeteiligung in Hamburg bei 71,3 Prozent gelegen. Der Hansestadt stehen 13 der 598 Bundestagsmandate zu.

Bei der Bundestagswahl 2009 hatte die CDU der traditionell starken SPD noch drei Wahlkreise abjagen können. Zudem überholte sie die SPD als stärkste Partei – mit 27,8 zu 27,4 Prozent war der Vorsprung allerdings denkbar knapp. SPD-Chef Olaf Scholz hat für seine Partei jetzt den Gewinn aller sechs Direktmandate zum Ziel erklärt. Die CDU möchte das in mindestens einem Fall verhindern.

Die Hamburger Bundestagswahl-Ergebnisse sollen gegen 22.30 Uhr vorliegen. Die Stimmzettel zum Volksentscheid wollen die Wahlhelfer bis 24.00 Uhr ausgezählt haben.