Die FDP („Staatswirtschaft hat noch nie funktioniert“) ist vor allem aus ökonomischen Gründen gegen die Rekommunalisierung der Netze. „Die Verstaatlichung der Energienetze ist für die Stadt kein gutes und sicheres Geschäft“, sagt Thomas-Sönke Kluth, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion. „Sicher ist nur: Es drohen zwei Milliarden Euro neue Schulden, sofortiger Wegfall von 90 Millionen Euro Konzessionsabgabe, jährlich 40 Millionen Euro Zinsaufwand und noch einmal ein dreistelliger Millionenbetrag für die Instandsetzung und Modernisierung der Netze unter den Anforderungen der Energiewende.“
Kluth betont, dass auch mit einem mehrheitlichen Ja zum Volksentscheid die Übernahme der Netze durch die Stadt nicht sichergestellt werden könne, da es eine europaweite Ausschreibung der Konzessionen geben müsse – mit ungewissem Ausgang. Einfluss auf die Art der Stromproduktion gewinne man damit ohnehin nicht, so die FDP. Auch die Preise würden nicht sinken, da die Netzentgelte reguliert seien und nur acht Prozent des Preises ausmachten. Die Partei verweist auch auf die rot-grüne Landesregierung in Kiel, die den Kauf von weiteren Anteilen des Lübecker Stromnetzes gestoppt habe – wegen unkalkulierbarer finanzieller Risiken.