Die Hansestadt soll erste HotSpot-City werden. Rund um den Hafen ist der drahtlose Zugang bereits möglich. Als nächstes sollen die Einkaufsstraßen ausgerüstet werden

Hamburg. Internet für alle und überall – zumindest in der Innenstadt. Hamburg soll die erste „HotSpot-City“ der Republik werden. Die Telekom kündigte gestern an, die Hansestadt in den nächsten Jahren großflächig mit drahtlosen Netzwerken auszurüsten. Rund um den Hafen funktioniert das nach Angaben des Unternehmens bereits.

An Landungsbrücken, Fischmarkt und am Cruise Center Altona wurde die WLAN-Technologie – steht für wireless local area network – bereits installiert. Als nächster Schritt ist der Ausbau der großen Einkaufsmeilen Mönckebergstraße, Jungfernstieg, Gänsemarkt sowie Große Bleichen geplant. Später sollen auch St. Pauli und der Kiez rund um die Reeperbahn online geschaltet werden. Weitere Details will das Unternehmen Mitte des Monats bekannt geben.

Derzeit die Telekom 500 HotSpots in der Stadt, unter anderen an Standorten wie am Flughafen oder in Cafés. Bei der SPD stoßen die Ausbaupläne auf Zustimmung. „Hamburg bekommt ein großartiges Angebot und untermauert seinen Anspruch als Internethauptstadt“, sagt Hansjörg Schmidt, netzpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion. Die SPD-Fraktion habe das Thema frei-verfügbares Internet seit Beginn der Legislaturperiode ganz oben auf die Agenda gehabt. „Dass die Telekom Hamburg jetzt als Pilotprojekt auserkoren hat, ist eine Folge.“

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bürgerschaft auf Antrag der Sozialdemokraten beschlossen, auf der Internationalen Gartenschau drahtlosen Internetzugang möglich zu machen. Die Linksfraktion hatte sogar eine Art „Staats-WLAN“ gefordert, die Grünen wollen den HVV zum Surferparadies machen. Vor der Sommerpause hatte dazu eine Expertenanhörung stattgefunden. Die Auswertung im Wirtschaftsausschuss werde im Herbst erfolgen, so Schmidt.

Parallel hat Hamburg eine Bundesratinitiative zur sogenannten Störerhaftung angeschoben, die einstimmig beschlossen wurde. Derzeit haftet der Betreiber eines Netzes, wenn darüber rechtswidrig Inhalte runtergeladen werden. „Das schreckt viele ab und muss neu bewertet werden“, sagte der SPD-Netz-Experte.