Ein ausgefeiltes Konzertticket-Magnet-System am Kühlschrank erinnerte uns seit Mai jeden Morgen an all die tollen Open-Air-Konzerte, die uns in diesem Sommer bevorstanden. Jetzt ist die weiße Kunststofftür (fast) leer. Vorbei sind die Abende, an denen sich die untergehende Sonne in unseren Sonnenbrillengläsern spiegelte, während von der Bühne her geliebte Musik wummerte. Vorbei die Momente, in denen ein Meer aus Händen vor uns Wellen formte. Vorbei die wilden Sprungeinlagen, die den Staub des Bodens zu einer großen Wolke aufwirbelten. Wir haben uns frei gefühlt. Open-Air-Sommer, es war schön mit dir. Im Stadtpark, auf der Trabrennbahn, auf Festivals. Bald stehen wir wieder in stickigen Hallen und warten ewig an Garderoben. Ach, was soll man schreiben? Man muss es fühlen. Es geht um die Stimmung, wenn der Tag langsam zur Nacht wird, und dieses Gefühl, Teil eines besonderen Moments zu sein. Es geht um das Mädchen mit den Blumen im Haar. Es geht um die wunderbar wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut. Und es geht um Musik.