Unter echten Sportlern, also nicht diesen Ich-müsste-mal-wieder-Typen, gibt es eine eiserne Regel: Das Wetter darf keine Rolle spielen. Auch auf Schneematsch kann man gut laufen. Aber ich gebe zu: In einem Sommer wie diesem macht es mehr Spaß! Heute Morgen zum Beispiel, vor dem Weg in die Redaktion, bin ich schon 13 Kilometer unterwegs gewesen, Start um 6.30 Uhr, eine Alsterrunde inklusive. Viele Ruderer waren auf dem Lieblingsstausee der Hamburger unterwegs, Schwäne putzten ihr Gefieder, über dem Hotel Royal Méridien ging die Sonne auf. Alle, die hier unterwegs waren, wussten: Wir haben an diesem Morgen alles richtig gemacht, denn wir sind hier. In diesem Sommer gab es viele solcher Momente, als hätten wir Sportler eine Schönwetter-Garantie abgeschlossen. Das wird sich bald ändern, dann muss morgens wieder die wärmende Funktionswäsche angezogen werden, alles dauert länger, kostet Überwindung. Jeder Start wird zu einem Hoffnungslauf auf bessere Zeiten. Schön ist es trotzdem – aber dann meistens erst unter der wärmenden Dusche.