Es ist schon eine ungewöhnliche Aufgabe für Manfred Meine. Häufig hat sich der Ingenieur der Hafenbehörde Hamburg Port Authority in der Vergangenheit mit großen Bauprojekten befasst. Um Kaimauern ging es dabei zum Beispiel oder um neue Hafenbecken wie in Altenwerder. Diesmal aber baut der 56-Jährige auch für Vögel und Wasserpflanzen. Manfred Meine ist zuständig für die neue, künstliche Elbebucht bei Kreetsand. Sie soll als Pilotprojekt zeigen, wie die Strömung des Flusses, die sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert hat, wieder gedämpft werden kann.
Natürlich geht es bei dem 60-Millionen-Euro-Projekt auch um die Sicherung des Hamburger Hafens – und die versteht Manfred Meine als Generationenaufgabe. „Aber wir müssen mit der Natur bauen, nicht gegen sie“, sagt er. Ein Plädoyer für Harmonie, die der Vater von zwei Töchtern (23 und 25 Jahre) auch in seiner Freizeit pflegt.
Schon seit Studententagen spielt er Saxofon, immer noch in einer Band. Funk und Soul als Ausgleich zu den Zahlen über Strömung und Sedimente. So wie der tägliche Ritt auf seiner schweren BMW vom Heimatort Rosengarten zum Büro in der Speicherstadt. Bei jedem Wetter fährt er, selbst im Winter. Auch dabei gilt: Wenn man sich darauf einstellt, kann man mit der Natur leben – aber nicht gegen sie.