Der Pay-TV Sender Sky hat seine Preisstruktur geändert. Während Kneipen im Hamburger Umland von dieser Regelung profitieren, sollen die Gastronomen in der Hansestadt in Zukunft mehr zahlen.

Hamburg. Seit diesem Wochenende ist die Fußball-Saison in Hamburg wieder eröffnet – zumindest in der Zweiten Bundesliga. Doch in einigen Hamburger Fußball-Kneipen bleibt der Fernseher in dieser Saison vielleicht schwarz. Grund: Der Pay-TV Sender Sky verändert sein Preissystem. Die neue „Angebots- und Preisstruktur“ sorgt bei einigen Wirten für Unmut. Manche Kneipen müssen teilweise bis zu 100 Prozent mehr zahlen als in der vergangenen Saison.

„Ich habe gekündigt“, sagt Joachim Kreuzer, Inhaber der Domschänke an der Budapester Straße. Statt 186 Euro plus Mehrwertsteuer soll er ab dieser Saison knapp 400 Euro plus Mehrwertsteuer monatlich zahlen. „Das sind rund 114 Prozent mehr“, sagt Kreuzer gegenüber abendblatt.de. Dabei bekomme er weder doppelt so viele Menschen in seine Kneipe, noch könne er die Getränkepreise einfach verdoppeln.

Bislang richteten sich die TV-Gebühren ausschließlich nach der Größe der jeweiligen Kneipe. „Wir haben festgestellt, dass es sich hierbei um ein sehr starres Preissystem handelt“, sagt eine Sprecherin von Sky gegenüber abendblatt.de. Neben der Quadratmeterzahl werden jetzt auch andere Faktoren wie Bevölkerungsdichte, Kaufkraft und Sportaffinität der Region bei der Preisbildung berücksichtigt. „Ein hochkomplexes Berechnungssystem“, wie es von Sky heißt.

Während Kneipen im Hamburger Umland von dieser Regelung profitieren, zahlen die Gastronomen im Zentrum der Hansestadt mit zwei Vereinen (HSV und FC St. Pauli) in Zukunft drauf. „Wir wollen für den Großteil unserer Kunden ein gutes Angebot schaffen“, sagt die Unternehmenssprecherin. „Aber natürlich kann man nicht jeden Betriebstypen gut bedienen.“

Ab September bleibt der Fernseher in der Domschänke daher vorerst aus. Da Sky der einzige Anbieter ist, gibt es für die Hamburger Gastronomen keine Alternative. Der Sender zahlt für die Rechte nach eigenen Angaben eine Summe von rund 485,7 Millionen Euro pro Saison. Viel Geld, das an anderer Stelle wieder verdient werden muss. „Jede Woche besuchen etwa eine Million Menschen die Bars und Kneipen, um unser Angebot zu sehen“, sagt die Sprecherin von Sky. „Die Gebühren sind bei diesen Umsätzen nur ein sehr kleiner Teil.“