Die Sozialbehörde geht davon aus, dass zum 1. August genug Krippenplätze vorhanden sind, um den Rechtsanspruch zu erfüllen. Auch bundesweit ging der Kita-Ausbau schneller voran, als erwartet
Hamburg. Kurz vor Inkrafttreten des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz für unter Dreijährige geht die Hamburger Sozialbehörde davon aus, dass der Bedarf in der Stadt gedeckt werden kann. Krippenplätze und das hierfür erforderliche pädagogische Personal stünden zuverlässig zur Verfügung, wie es aus der Behörde hieß. Zum Stichtag am 1. August werden den Bedarfsermittlungen zufolge voraussichtlich rund 21.500 Hamburger Kinder unter drei Jahren einen Platz in einer Kita oder in der Kindertagespflege erhalten. Damit wird eine Krippen-Betreuungsquote für alle Kinder unter 3 Jahren von etwa 43 Prozent erreicht.
Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, ist die Zahl der Kleinkinder unter drei Jahren, die in Hamburger Kindertageseinrichtungen betreut werden gegenüber dem Vorjahr um 10,4 Prozent gestiegen - und damit stärker als im bundesweiten Vergleich (+6,6 Prozent). Am 1. März wurden in Hamburg 17.543 Kinder unter drei Jahren in einer Kita und 2.118 in öffentlich geförderter Kindertagespflege betreut. Gezählt wurden 1.097 Kitas und 1.287 Tagespflegemütter und -väter.
Zugleich legte das Bundesfamilienministerium bundesweite Zahlen zum Kita-Ausbau vor. Demnach werden im Laufe des kommenden Kita-Jahres 2013/14 knapp über 813.000 Betreuungsplätze für ein- und zweijährige Kinder geschaffen. Das sind gut 30.000 Plätze mehr als die veranschlagten 780.000. Diese Möglichkeiten zur Betreuung werden allerdings teilweise erst im Verlauf des Kita-Jahres zur Verfügung stehen. Dennoch geht das Ministerium davon aus, dass zum Stichtag „zahlenmäßig nahezu ausreichend Kita-Plätze real in Betrieb sein werden“. Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für ein- und zweijährige Kinder tritt am 1. August in Kraft. Für Kinder ab drei Jahren gibt es bereits einen solchen Rechtsanspruch.
„Wir dürfen fest davon ausgehen, dass mit Inkrafttreten des Rechtsanspruchs zahlenmäßig nahezu ausreichend Kita-Plätze real zur Verfügung stehen werden“, sagte Bundesfamilienministerium Kristina Schröder (CDU). Auf Basis der Meldungen aller Bundesländer versicherte Schröder: „Alle Bundesländer gehen fest davon aus, dass der Bedarf an Kita-Plätzen gesichert ist.“
Weil der Bedarf an Kita-Plätzen insbesondere in Großstädten deutlich größer ist als etwa auf dem Land, bedeutet das Erreichen der als Bedarf geschätzten 780.000 Plätze nicht, dass auch wirklich für jedes Kind an seinem Wohnort ein Platz zur Verfügung steht. Daher wird auch mit Klagen von Eltern gerechnet.