Die Frauen wollen sich häufiger trennen als die Männer. Trotzdem geht in Hamburg die Zahl der Scheidungen zurück. Jede zehnte Ehe ging erst nach 25 Jahren in die Brüche.

Hamburg. Es passierte Heidi Klum gleich zweimal: Im siebten Ehejahr war Schluss. Erst ging die Ehe mit Ric Pipino 2003 in die Brüche, und nach siebenmal Frühling an der Seite von Göttergatte Seal war auch diese amtlich eingetragene Lebenspartnerschaft besiegelt. Die Scheidung im siebten Jahr ist auch in Hamburg der Normalfall, wenn Mann und Frau auseinandergehen. Das „verflixte siebte Jahr“ ist für Hamburger Ehen nach einer neuen Statistik tatsächlich besonders gefährlich. „Die meisten Scheidungen fanden im siebten Ehejahr statt“, teilte das Statistikamt Nord am Montag mit. Im vergangenen Jahr gingen in der Hansestadt 3446 Ehen in die Brüche – fünf Prozent weniger als im Vorjahr.

Fast ein Drittel der Ehen wurde zwischen dem fünften und dem neunten Jahr geschieden, etwa zwölf Prozent der Paare ließen sich aber auch erst nach der Silberhochzeit scheiden. „Von der Scheidung ihrer Eltern waren 2459 minderjährige Kinder betroffen“, hieß es. Der Anteil der geschiedenen Ehepaare mit Kindern lag bei 45 Prozent. Mehr als die Hälfte aller Scheidungsanträge wurde von der Frau gestellt. Bei zehn Prozent reichten beide Partner einvernehmlich die Trennung ein.

Gut 7100 Ehen sind im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein geschieden worden und damit etwas weniger als im Jahr zuvor. Bei mehr als dreizehn Prozent der Scheidungen währte die Ehe 25 Jahre und länger. Knapp die Hälfte der geschiedenen Ehepaare hatte ein minderjähriges Kind. Fast 5700 Mädchen und Jungen erlebten im vergangenen Jahr die Scheidung ihrer Eltern.