Harburg und Umgebung. Sie haben die Wahl: unterwegs mit Fahrrad oder Kanu, oder auf zur Entdeckertour entlang der Unterelbe zu unbewohnten Elbinseln, oder . . .
Es müssen nicht immer exotische Ziele sein, wenn man etwas Neues erleben möchte. Für all jene, die in den kommenden Wochen nicht in die Ferne reisen, aber ein paar freie Tage haben, lohnt es sich, das Umland zu erkunden. Lassen Sie sich inspirieren von den folgenden Ausflugstipps.
1. Kanu-Tour in Seevetal-Horst Mit sachten Paddelschlägen wird das Kanu vorangetrieben. Kein Geräusch soll die Natur stören. Den Amazonas braucht es für dieses Erlebnis nicht. Urwaldähnliche Vegetation, die zum Teil mitten ins Flussbett ragt, gibt es auch schon zwischen Jesteburg und Horst bei einer Paddeltour auf der Seeve zu erleben. Flussabwärts dauert die Fahrt je nach Kraft und sportlichem Engagement zwischen eineinhalb und zweieinhalb Stunden. Treffpunkt ist die Horster Mühle, Zur Wassermühle 4, 21220 Seevetal-Horst. Von dort geht es per Kleinbus zum Startpunkt nach Jesteburg. Und dann auf der Seeve zurück. Die Preise liegen um die 50 Euro für ein Boot mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter zehn Jahren, Shuttleservice eingerechnet, je nach Anbieter. Buchung zum Beispiel über „kanufertiglos“ unter 04188/225477 oder Seevekanutouren unter 04181/8519.
2. Entdecker-Bootstour ab Stade Mit dem „Tidenkieker“ Kurs auf die maritime Landschaft entlang der Unterelbe nehmen: Das grüne Flachbodenschiff ist ideal, um bei Entdeckertouren auf der Elbe und ihren Nebenflüssen die Schönheit der von Gezeiten geprägten Flusslandschaft zu erleben. Angeboten werden Ausflüge zu unbewohnten Elbinseln, deren Tier- und Pflanzenreichtum ebenso beeindruckend ist wie die Vielfalt in den Elbe-Nebenflüssen. Der Blick vom „Tidenkieker“ aus bietet Naturerlebnisse in Wasser- und Uferzonen. Die verschiedenen Touren beginnen ab Stade oder Krautsand, Wischhafen und Gauensiek. Tickets und Infos gibt es bei der Stade Tourismus GmbH, Hansestraße 16, Stade, Telefon 04141/409170.
3. Radeln im Alten Land Altländer Tourenvielfalt für jede Kondition: Rund 1000 Kilometer Radwege in der Urlaubsregion Altes Land am Elbstrom bieten von der Obsthofroute bis zur Mühlentour auf ausgeschilderten Erlebnisstrecken Blicke auf die Sehenswürdigkeiten zwischen Hamburg und Stade, Elbe und Geest. Radwanderer können sich Themenrouten von 37 bis 61 Kilometer Länge aussuchen. Ob entlang des Elbdeiches mit Blick auf große Pötte oder durch idyllische Altländer Obsthöfe und Dörfer wie Jork. Im Radmagazin „Rückenwind“ vom Tourismusverband Landkreis Stade (Kirchenstieg 30, Grünendeich, Telefon 04142/813838), wird die Vielfalt der Möglichkeiten übersichtlich und mit vielen hilfreichen Infos empfohlen.
www.urlaubsregion-altesland.de
4.Gegenwartskunst in Harburg Wo einst Dichtungen für Autos, wo Gummistiefel und Kämme hergestellt wurden, in den Phoenix-Werken in Harburg nämlich, hat längst die Gegenwartskunst ihren Platz gefunden. Seit dem Jahr 2001 ist die Sammlung Falckenberg aus den verwaisten Werkshallen nicht mehr wegzudenken. Schon viele Größen der Kunstszene haben dort ihre Werke gezeigt. Zurzeit ist eine spannende William S. Burroughs- Retrospektive zu sehen, die sich Kenner nicht entgehen lassen werden.
Der Besuch der Sammlung und der Sonderausstellung ist nur im Rahmen geführter, 90 Minuten dauernder Rundgänge möglich, eine verbindliche Anmeldung im Internet erforderlich. Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei. Die Sammlung Falckenberg in den Phoenix-Hallen ist zu finden in Harburg, Wilstorfer Straße 71, Tor 2. Anfahrt mit der S3 oder S31 bis Harburg Bahnhof. Von dort sind die Phoenix-Werke nicht zu übersehen.
5. Zeitreise in Harburg Im Schweinsgalopp durch Jahrtausende Menschheitsgeschichte. Vom Mammutjäger zum Jet-Piloten in gerade mal zwölf Stationen. Dieses kleine Wunder haben drei Profi-Legobauer im Auftrag des Archäologischen Museums Hamburg, gelegen im Herzen Harburgs, möglich gemacht. Sechs Monate lang verbauten sie 1,5 Millionen Legosteine zu Szenen einer fantasievollen Zeitreise, die nicht nur in Kindern Freude am Museumsbesuch weckt. Schon mehr als 60.000 Besucher waren da, die Ausstellung wurde bis 29. September verlängert. Originalfundstücke garnieren die Lego-Szenerie – ein echtes Stück Mammut ist eben doch etwas Besonderes. Das Archäologische Museum Hamburg, Museumsplatz 2, in Harburg, ist mit der S3 und S31 leicht zu erreichen. An der Station Harburg Rathaus aussteigen und der Beschilderung folgen. Geöffnet Di. – So. von 10 bis 17 Uhr. Erwachsene zahlen sechs (ermäßigt vier) Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
6. Gesamtkunstwerk in Jesteburg Die Kunststätte Bossard, zwischen Jesteburg und Lüllau gelegen, gilt als einzigartiges Gesamtkunstwerk, das der Künstler Johann Michael Bossard und seine Frau Jutta nach dem Ersten Weltkrieg geschaffen haben. Der expressionistische Kunsttempel am Bossardweg 95 liegt auf einem riesigen Heidegrundstück, das zu Spaziergängen einlädt. Bossard wollte Architektur, Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Gartenkunst miteinander vereinen. Vom 1. März bis 31. Oktober können Besucher die Kunststätte dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr besichtigen, den Winter über nur am Wochenende von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt beträgt für Erwachsene sieben Euro, ermäßigt 3,50 Euro, für Besucher unter 18 Jahren ist der Eintritt kostenlos.Die Anfahrt zur Kunststätte Bossard erfolgt über die A7, Abfahrt Ramelsloh, oder über die A1, Abfahrt Dibbersen. Braune Hinweisschilder weisen von dort aus den Weg.
7. Barockkirche in Neuenfelde Das Schmuckstück in Neuenfelde ist die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Pankratius. Sie wurde zwischen 1682 und 1687 auf einer Düne an der Stelle ihrer Vorgängerkirche errichtet. Die Krönung der Barockkirche ist die Orgel, die der berühmte Orgelbauer Arp Schnitger zwischen 1683 und 1688 schuf. Die Kirche ist täglich geöffnet. Regelmäßig konzertant erklingt das gute Stück bei den „Neuenfelder Orgelmusiken“ – jeweils am ersten Sonntag der Monate April bis Dezember um 16.30 Uhr (Eintritt frei). Die Pfarrkirche liegt mitten im Stadtteil am Organistenweg 7. Die Buslinie 150 fährt in 43 Minuten von der Kirche zum S-Bahnhof Altona; die Linie 257 in 30 Minuten vom Neuenfelder Fährdeich (Ost) zum S-Bahnhof Neugraben. Wer mit der Buslinie 150 bis Finkenwerder fährt, kann mit der Fährlinie 62 in 28 Minuten zu den Landungsbrücken schippern.
kirche-suederelbe.de/neuenfelde
8. Schmetterlingspark in Holm-Seppensen Wer etwas über die Geheimnisse von Bananenfalter, Schwalbenschwanz oder Glasflügler erfahren möchte, sollte einmal im Alaris-Schmetterlingspark im Buchholzer Ortsteil Holm-Seppensen vorbeischauen. In einer 600 Quadratmeter großen Halle bieten die Eheleute Hildegard und Peter Hain bis zu 600 tropischen Faltern, die frei umherfliegen, eine Heimat. Der Schmetterlingspark (Zum Mühlenteich 2) liegt direkt gegenüber vom Museumsdorf Seppensen und hat vom 28. März bis zum 28. Oktober täglich von 9.30 bis 17.30 Uhr geöffnet, vom 1. bis 28. Oktober von 10 bis 17 Uhr. Erwachsene zahlen sieben Euro Eintritt, Jugendliche fünf Euro und Kinder vier Euro. Zu erreichen ist der Park von den A-7-Abfahrten Garlstorf oder Thieshope in Richtung Buchholz oder von der A-1-Abfahrt Dibbersen.
www.alaris-schmetterlingspark.de
9. Greifvogelshow in Rosengarten Den König der Lüfte hautnah erleben: In der Greifvogel-Flugshow im Wildpark Schwarze Berge sausen Adler, aber auch Falken und Bussarde wenige Zentimeter über die Köpfe der Besucher hinweg. Etwa eine halbe Stunde lang können die Besucher die Vögel in Aktion erleben und dabei allerhand Lehrreiches vom Falkner Thomas Wamser erfahren.
Die Flugshow gibt es im Wildpark Schwarze Berge zweimal am Tag um 12 und 15 Uhr. An Wochenenden und Feiertagen zusätzlich um 16.30 Uhr. Die Schau ist kostenlos. Der Eintritt für den Wildpark Schwarze Berge kostet für Erwachsene neun Euro, für Kinder ab drei Jahren sieben Euro. Der Park ist von 8 bis 18 Uhr geöffnet und von Hamburg aus mit der S3 (bis Harburg) und dann mit der Buslinie 340 zu erreichen. Mit dem Auto auf der A7 bis zur Ausfahrt Hamburg-Marmstorf, dann den braunen Hinweisschildern folgen.
www.wildpark-schwarze-berge.de
10. Barfußpark in Egestorf Für prickelnde Füße: Der Barfußpark Egestorf in der Lüneburger Heide versetzt seine Besucher in einen wahren Sinnesrausch. Barfuß geht es durch den Park über Tannenzapfen, Steine und Glasscherben oder hinein ins Lehm- und Moorbad. Auch Gehör und Geruchssinn werden geschult. An 60 Erlebnisstationen werden die Sinne angeregt.
Der Park ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Kinder ab vier Jahren drei Euro, für Erwachsene fünf Euro. Mit dem Auto geht es über die A7, Abfahrt Egestorf, mit öffentliche Verkehrsmittel zum Bahnhof Buchholz, anschließend in Buslinie 4207 nutzen.
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