Im vergangenen Jahr nutzten rund 432,8 Millionen Kunden die Hochbahn. Bis 2030 wird ein Fahrgastzuwachs von durchschnittlich 2,4 Prozent erwartet
Hamburg Die Hamburger Hochbahn will auf den neuen Fahrgastrekord mit einer Kapazitätserweiterung reagieren: „Um den Umstieg auf Bus und Bahn auch künftig attraktiv zu gestalten, wird die Hochbahn ihr Angebot im U-Bahn- und im Busbetrieb weiter deutlich ausweiten“, sagte Hochbahn-Chef Günter Elste am Donnerstag.
Im vergangenen Jahr nutzten rund 432,8 Millionen Kunden die Hochbahn, das entspricht einet Zunahme um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis 2030 wird ein Fahrgastzuwachs von durchschnittlich 2,4 Prozent im Jahr erwartet. Bereits bis 2020 soll im Busbetrieb die Kapazität um 35 Prozent – gut ein Drittel – vergrößert werden. Die Hochbahn spricht mit Herstellern über die Entwicklung von Gelenkbussen mit einer um rund zehn Prozent höheren Anzahl an Sitz- und Stehplätzen und will im Zuge des Busbeschleunigungsprogramms auch häufigere Abfahrten anbieten. In Langenfelde wird Europas modernster Busbetriebshof gebaut.
Im Jahr 2030 soll zudem die neue U-Bahn-Fahrzeuggeneration DT 6 eine automatische Betriebsführung im U-Bahn-System und so einen 100-Sekunden-Takt ermöglichen: „Der Fahrer wäre dann nur noch für den Fahrgastwechsel verantwortlich, der Rest läuft vollautomatisch“, sagte Elste. Doch zunächst müssen sich in Hamburg die neuen DT 5 Fahrzeuge beweisen, bei deren Auslieferung es zu massiven Verzögerungen kam. Zurzeit sind in der Hansestadt acht Fahrzeuge dieser Baureihe im Einsatz, bis Ende des Jahres wird es insgesamt zwölf geben. Im kommenden Jahr soll dann alle vier Wochen ein neues Fahrzeug vom Herstellerkonsortium Alstom/Bombardier geliefert werden.
Ebenfalls erfreulich für Hochbahn und Stadt: Der Kostendeckungsgrad ist im vergangenen Jahr auf 90,2 Prozent gestiegen und einen Prozentpunkt höher als in 2011. Das heißt, die Stadt muss in diesem Jahr einen Fehlbetrag von 53,7 Millionen Euro ausgleichen und damit 1,9 Millionen Euro weniger als im Jahr davor. Hochbahn-Finanzvorstand Helmut König warnt: „Angesichts steigender Kundenansprüche beispielsweise hinsichtlich Fahrkomfort und Angebotsdichte wird es aber zunehmend schwieriger, dieses Ergebnis zu halten.“
Der Wirtschafts- und Verkehrsssenator Frank Horch (parteilos) sagt: „Die verstärkte Nutzung von Bussen und Bahnen hilft der Metropolregion wirtschaftlich, ökologisch und bei der Stadtentwicklung.“