Hamburg. Regen, Sturm und kalte Temperaturen: In Hamburg herrscht mitten im Mai Schmuddelwetter vom Feinsten. Es gibt Verlierer, aber tatsächlich auch Gewinner des Schietwetters. Zum Beispiel die Reisebranche: "Die Buchungen für den Sommerurlaub übersteigen jetzt schon die des Jahres 2012 um sieben Prozent", sagt Torsten Schäfer vom Deutschen ReiseVerband.

Dem Einzelhandel könne man es nie recht machen, sagt Monika Dürrer vom Einzelhandelsverband Nord: "Bei nassem Wetter liegen die Sommerkollektionen wie Blei in den Regalen." Ist es zu warm, fahren die Leute dagegen lieber an den Badesee. Was derzeit gut laufe, seien Gummistiefel und Regenschirme. Überdachte Passagen profitierten am ehesten von dem Regen. "Da gehen Leute einkaufen, wenn ihnen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt", sagt Dürrer.

Die Landwirtschaft leidet unter dem vielen Regen. Spargelbauer Bastian Soltau aus Barsbüttel hofft, dass das Wetter in den nächsten Tagen besser wird. "Wenn es noch drei Tage länger regnet, muss ich mit etwa 30 bis 40 Prozent weniger Ertrag rechnen", sagt er. Anderen Pflanzen macht das Wetter nichts aus. Fichten und Buchen werden im Frühjahr gepflanzt und fürchten nur Frost und Trockenheit. Frank Schoppa vom Gartenbauverband Nord sagt: "Bei dem Regen wachsen die Pflanzen wunderbar an." Noch jemand kann sich freuen - die Allergiker. Die Luft wird durch den vielen Regen rein gewaschen, und die Bäume produzieren weniger Blütenstaub. Ansonsten wirkt sich das Wetter nicht besonders auf die Gesundheit aus. "Dieser ,milde Herbst' schlägt höchstens auf die Stimmung.", sagt Klaus Schäfer von der Ärztekammer Hamburg.