Bei der Ausstellung im Stadion des FC St. Pauli zeigen 50 Gegenwartskünstler ihre Werke zugunsten von Viva con Agua. Für die Trinkwasserinitiative kamen bereits 25.000 Euro zusammen.
Hamburg. Großer Andrang beim Einlass und ein angestrahltes neues riesiges Motiv am Aufgang zur Südtribüne - das waren am Donnerstagabend die sichtbaren äußeren Zeichen der Millerntor Gallery. Rechtzeitig zur dritten großen Kunstausstellung im Stadion des FC St. Pauli hatte der brasilianische Graffiti-Künstler Speto die Seitenwand des Millerntors mit einer fantasievollen Figur besprüht. Und 2300 Besucher trotz spätherbstlicher Temperaturen bei der Vernissage sorgten dafür, dass der Zugang zur Millerntor Gallery zeitweise wegen Überfüllung geschlossen werden musste.
50 nationale und internationale Künstler sind diesmal in der weltweit einzigen Galerie in einem Fußballstadion präsent. Auf der Promenade der Südtribüne und in den Katakomben der Haupttribüne dominieren statt wie sonst braun-weiße oder schwarze Fan-Utensilien auf 2500 Quadratmetern Ausstellungsfläche jetzt abwechslungsreiche Werke aus Streetart, Malerei und Fotografie sowie Installationen.
Bei der Eröffnung erwärmten Bands wie Le Fly aus Hamburg oder das Irie Revoltes Soundsystem aus Heidelberg mit Gratis-Auftritten zusätzlich die Herzen und Muskeln der urbanen Kunstfreunde. Bereits am Vorabend hatten 1200 geladene Gäste beim Pre-Opening der vom künstlerischen Leiter Jörg Heikhaus (Galerie heliumcowboy artspace) beeindruckend gestalteten Schau mehrere Werke ersteigert. Ein wie üblich unbetiteltes Leinwandmotiv von Boris Hoppek brachte mit 5500 Euo am meisten ein, aber auch für ein Bild-Teil (eine Drohne) des 7x4 Meter großen Wandgemäldes "Mensch Bobby" des britischen Streetart-Künstlers Boxi wurden 2100 Euro gezahlt.
Bereits 25.000 Euro für Viva con Agua
Das Bild "Drums of Death" des Hamburger Malers Till Gerhard erzielte 2500 Euro. Bei der Auktion kamen insgesamt 11.210 Euro für Viva con Agua de Sankt Pauli zusammen, die Verkaufserlöse für die Trinkwasserinitiative summierten sich am ersten Abend schon auf 25.000 Euro. Das gesamte Geld fließt in die aktuellen Wasser- und Bildungsprojekte von VcA im Norden Ugandas.
Bilder davon sind als große 360-Grad-Installation des Hamburger Fotografen Paul Ripke noch an diesem Freitag (18 bis 24 Uhr) und Sonnabend (12 bis 24 Uhr) unter der Haupttribüne zu sehen, ebenso die Werke der 50 Künstler in der gesamten Millerntor Gallery. Die Eintrittsgelder von zwei Euro pro Person plus Spenden fließen ebenfalls in die Projekte von Viva con Agua.