Es herrscht Schmuddelwetter in Hamburg und Umgebung - und das im vermeintlichen Wonnemonat Mai. Auch für die nächsten Tage ist keine Besserung in Sicht. Es werden sogar Rekord-Niederschläge erwartet.
Hamburg. Die gute Nachricht vorab: „Wir sind in der Talsohle angekommen, viel schlimmer als jetzt kann es ja nicht mehr werden“, sagt Kent Heinemann, Meteorologe am Institut für Wetter- und Klimakommunikation (IWK) in Hamburg. Und nun die schlechte Nachricht: Besser wird es vorerst auch nicht.
Seit Tagen beherrschen Regen, Wind und für die Jahreszeit vergleichsweise kühle Temperaturen Hamburg und Umgebung. Und das Ende Mai, im vermeintlichen Wonnemonat, in dem der Frühling doch eigentlich sein blaues Band durch die Lüfte flattern lassen soll. Doch auch in den nächsten Tagen heißt das Motto „grau statt blau“.
„Wir haben es mit vielen Tiefdruckgebieten zu tun, die auch am Mittwoch kräftigen Wind und lang anhaltende Regenschauer bringen werden“, sagt Heinemann. Von heute Nacht bis Mittwochnachmittag bringt der Dauerregen insgesamt bis zu 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter - das entspricht der Menge, die in Hamburg normalerweise für den gesamten Mai erwartet wird. Konkret: Hamburg erlebt wahrscheinlich den regnerischsten Mai seit 1990.
Erst am späten Mittwochnachmittag kann sich möglicherweise mal die Sonne zeigen, aber auch dann erreichen die Temperaturen maximal elf Grad. Nachts wird es noch unangenehmer. „Von Donnerstag auf Freitag wird es im einstelligen Bereich bleiben, bei vier bis fünf Grad. In höheren Lagen kann es sogar bis zum Gefrierpunkt runtergehen“, kündigt der Wetterexperte an.
„Warme Temperaturen kann ich derzeit nicht versprechen“
Für den Meteorologen gibt es eine logische Erklärung für das Schmuddelwetter: „Es sind die klassischen Eisheiligen, die wir derzeit erleben“, sagt Heinemann. Die waren zwar bereits vor einer Woche, doch aufgrund der Umstellung auf den gregorianischen Kalender vor einigen hundert Jahren beginnen sie eigentlich erst jetzt. Somit sieht der Wetterexperte auch für das Wochenende eine „Tendenz zu viel Regen und Wind“.
Immerhin zeigt ein Blick in die Vergangenheit, dass es auch schon einmal deutlich schlimmer war. „Wir hatten Ende Mai auch schon einmal Phasen mit Bodenfrost“, sagt Heinemann. Daher wird es voraussichtlich kein Schlechtwetter-Rekord diesen Monat. Aber der Meteorologe sagt auch: „Warme Temperaturen kann ich derzeit nicht versprechen.“