Am Freitag wird die Bundeskanzlerin auf dem Kirchentag erwartet. In einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt lobt Merkel die hanseatische Weltoffenheit. Am Mittwoch trafen Pilger aus der ganzen Welt in Hamburg ein.

Hamburg. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Hamburg als Veranstaltungsort des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentages gewürdigt. „Die hanseatische Weltoffenheit und die große Bürgertradition der Stadt lassen Veranstaltungen erwarten, die die Welt als Ganzes im Blick haben“, sagte Merkel dem Hamburger Abendblatt. „Dass außerdem Ökumene und interreligiöser Dialog einen eigenen Schwerpunkt bilden, passt zu einer religiös so vielfältigen Metropole“, so die Bundeskanzlerin.

Die Kirchentagslosung „Soviel du brauchst“ bezeichnete die Bundeskanzlerin als Motto, das „jeden ganz persönlich zum Nachdenken etwa über Konsum und Besitz herausfordert“. Als Politikerin verstehe sie die Losung vor allem als Aufforderung zu nachhaltigem Handeln. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass nachfolgende Generationen mindestens genauso gute Lebensbedingungen vorfinden wie wir heute.“

Merkel wird am Freitag auf dem Kirchentag mit der Leiterin des UNO-Entwicklungsprogramms, Helen Clark, über die Schöpfung in der globalisierten Welt diskutieren.

Zu den Open-Air-Gottesdiensten, die den Beginn des 34. Evangelischen Kirchentags am Mittwoch markieren, werden am Mittwochnachmittag rund 100 000 Besucher erwartet. Pilger aus der ganzen Welt kamen nicht nur mit Auto, Bus oder Bahn in die Hansestadt. Viele Besucher hatten sich auch zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit dem Boot auf den Weg nach Hamburg gemacht.

Pastor Bernd Lohse begrüßte am Mittwochnachmittag hunderte Pilger des 34. Evangelischen Kirchentags am Jungfernstieg. Etwa 70 Boote begleiteten das Kirchenboot auf seiner letzten Etappe zur Hamburger Binnenalster. 32 Ruderer waren am 20. April in Dresden gestartet und hatten sich auf den rund 600 Kilometer langen Weg die Elbe hinauf gemacht.

Unter den Ruderern waren auch sechs Olympiasieger des Deutschlandachters, Fernseh-Moderator Joannes B. Kerner und Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands. Die Prominenten ruderten jedoch nur den letzten Teil Strecke bis zum Jungfernstieg.

Andere, wie Charlie Heine kamen mit dem Fahrrad. Mit vier Freunden machte er sich vor fünf Tagen auf den Weg von Dresden in die Hansestadt. Bei Wind und Wetter legte die Gruppe in den vergangenen Tagen mehr als 100 Kilometer pro Tag zurück.

Der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag wird noch bis Sonntag in Hamburg gefeiert. Unter dem Motto „Soviel du brauchst“ finden in den kommenden Tagen über 2500 Veranstaltungen statt.