Der Baubeginn des Autobahndeckels über der A 7 ist für 2014 vorgesehen. Er wird zwischen der Frohmestraße und der Heidlohstraße entstehen und die Stadt über 150 Millionen Euro kosten.

Schnelsen. Gleich drei Behörden – Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Stadtentwicklung und Umwelt sowie das Bezirksamt Eimsbüttel - informierten am Dienstagabend über die Fortschritte der Planung des ersten 560 Meter langen Autobahndeckels über die A 7 zwischen der Frohmestraße und der Heidlohstraße. Das öffentliche Interessen war trotz des Champions-League-Halbfinales groß: Rund 250 Anwohner und Interessierte hatten den Weg ins Freizeitzentrum an der Wählingsallee gefunden. Der erste Planfeststellungsbeschluss, der bereits im Dezember 2012 erteilt wurde, sieht durch den Bau dieses Tunnels einen optimalen Lärmschutz für die Anwohner der stark befahrenen Autobahn vor, die gleichzeitig auch verbreitert werden soll: Denn die A 7 im Bereich Hamburg ist eine der am stärksten befahrenen Autobahnen bundesweit.

152.000 Fahrzeuge passieren täglich allein den Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest und der Anschlussstelle Hamburg-Stellingen. Der theoretische Grenzwert für sechs Fahrspuren, die dort zur Verfügung stehen, wird an dieser Stelle um 26 Prozent überschritten. Auch die Unfallquote ist wegen der hohen Verkehrsbelastung überdurchschnittlich hoch. Die Fahrbahnen der A 7 sollen in den Bereichen Stellingen und Bahrenfeld/Othmarschen von sechs auf acht, im Bereich Schnelsen von vier auf sechs Spuren erweitert werden. Teilweise entstehen auf der rechten Seite zusätzliche Verflechtungsstreifen, die mehr Platz und Sicherheit für den ein- und ausfahrenden Verkehr im Bereich der Anschlussstellen schaffen.

Der Baubeginn ist nach wie vor für 2014 vorgesehen. Der Aus- und Neubau von Bundesfernstraßen wie der A 7 wird generell aus dem Bundeshaushalt finanziert. Voraussetzung dafür ist allerdings die Einordnung der Maßnahme in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Im Falle der A 7 ist dies gegeben. Den dazugehörigen gesetzlich vorgeschriebenen Lärmschutz trägt deshalb ebenfalls der Bund. Weil sie auf Wunsch Hamburgs entstehen, beteiligt sich Hamburg aber an den Kosten für die ergänzenden Deckelabschnitte und deren Gestaltung. Ersten Berechnungen zufolge liegt der städtische Anteil bei voraussichtlich 150 Mio. Euro Investitions- zuzüglich etwa 17 Mio. Euro Planungskosten.

Die städtischen Flächen im Umfeld der lärmberuhigten Autobahn werden für den Wohnungsbau entwickelt. Dadurch wird der Hamburger Haushalt um voraussichtlich 127 Mio. Euro entlastet. Bei derart langfristigen Projekten könnten die Kosten jedoch immer variieren, so die Veranstalter. Die Finanzierung der Autobahnerweiterung liege aber hauptsächlich beim Bund. Gegebenenfalls könnten sich im Planfeststellungsverfahren weitere Änderungen oder Auflagen ergeben, die zu Kostensteigerungen führen können. Besonderes Interesse hatten die Bürger an den zu erwartenden Einschränkungen für Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr. Die DEGES kündigte an, die Belastungen in Grenzen zu halten. Ab und zu müsste beispielsweise die Frohmestraße wegen Brückenabrissarbeiten für 50-60 Stunden gesperrt werden. Dann aber, so ein Sprecher der verantwortlichen Planungsentwicklungsgesellschaft, werde der Verkehr über die Nebenstraßen umgeleitet. Auch die Hochbahn arbeite inzwischen an entsprechenden Konzepten, was vor allem den starken Busverkehr von und nach Schnelsen beträfe. Darüber hinaus würden Behelfsbrücken für Fußgänger und Radfahrer eingerichtet.