Kurz nach der Veröffentlichung des Artikels über den rätselhaften Flaschenfund an der Elbe konnten Abendblatt-Leser die Herkunft der Flasche wahrscheinlich aufklären. Die Spur führt an die ehemalige Rolandstraße.

Hamburg. Nachdem abendblatt.de einen Artikel über den rätselhaften Flaschenfund an der Elbe veröffentlich hatte, gibt es eine heiße Spur auf die Herkunft der Glasflasche. Dank der Mithilfe einiger Leser wurde nun nahezu sicher geklärt, was es mit der Flasche auf sich hat.

Ein Leser fand in einem Altonaer Adressbuch von 1900 einen Eintrag, der zu der Flaschenaufschrift („Eigenthum von Herm. Wendt Altona“) passt. In dem Verzeichnis war zur damaligen Zeit das Flaschenbiergeschäft Wendt, H. mit Sitz an der Rolandstraße 32 gelistet.

Wer heute nach der Rolandstraße sucht, wird jedoch nicht mehr fündig. Die Rolandstraße ging früher von der Großen Bergstraße ab - etwa am östlichen Rand des heutigen Ikea-Geländes.

Dass die Flache wirklich mehr als hundert Jahre alt ist, lässt der Aufdruck "Eigenthum von Herm. Wendt Altona" vermuten. Denn seit der Orthographischen Konferenz im Jahr 1901 schreibt man "Eigentum" ohne h – die Flasche wurde offenbar also schon vorher hergestellt.

Ein weiterer Leser weiß sogar noch ein paar Details zu berichten: Demnach handelt es sich um eine Pfandflasche, da Bier damals meist nicht als fertiges Flaschenbier gehandelt, sondern oft erst im Ladengeschäft abgefüllt wurde.

Ein Spaziergänger hatte das geschichtsträchtige Behältnis vor Kurzem bei Niedrigwasser an der Elbe - direkt neben der Strandperle - entdeckt. Er wandte sich an die Abendblatt-Redaktion mit der Bitte, mehr über die Flasche herauszufinden.

Adressbucheintrag aus dem Jahr 1900