Ein Spaziergänger machte bei Niedrigwasser an der Elbe nahe der „Strandperle“ einen ungewöhnlichen Fund: Er entdeckte eine alte Glasflasche, die laut Aufdruck „Eigenthum von Herm. Wendt Altona“ ist.

Hamburg. Sie sieht aus, als hätte sie schon ein paar Jahre hinter sich: Das braune Glas ist zerkratzt, ein Boden ist ein Stück herausgebrochen. Auch der Aufdruck „Eigenthum von Herm. Wendt Altona“ lässt vermuten, dass sie mehr als hundert Jahre alt ist. Denn seit der Orthographischen Konferenz im Jahr 1901 schreibt man „Eigentum“ ohne h – die Flasche wurde offenbar also schon vorher hergestellt. Ein Spaziergänger fand das geschichtsträchtige Behältnis vor Kurzem bei Niedrigwasser an der Elbe - direkt neben der Strandperle. Und fragte sich, ob es wohl noch Nachfahren des Flaschen-Inhabers Hermann Wendt gibt, die sich vielleicht über den Fund freuen würden.

Doch diese Nachfahren zu finden, erweist sich als gar nicht mal so einfach. Wer sich auf die Suche begibt, findet in Hamburg nur eine Firma mit dem Namen Hermann Wendt – ein Klempnerbetrieb. Einen Hermann Wendt, der mit Flaschen zu tun hatte, kennt hier niemand, sagte eine Mitarbeiterin. Sie hat aber eine Vermutung: Da die Flasche laut Aufdruck ja irgendjemandes „Eigenthum“ ist, könnte es sich um eine Pfandflasche handeln, in der Getränkehersteller oder Apotheker Flüssigkeiten verkauften.

Woher die geheimnisvolle Flasche kommt, wem sie gehörte und wozu sie gebraucht wurde – diese Fragen bleiben nach wie vor ungelöst. Aber vielleicht erkennt hier ja doch noch jemand seinen Vorfahren…