Dem Box-Promoter war gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern vorgeworfen worden. Nun wurde das Strafverfahren überraschend eingestellt. Kluch muss 15.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.
Hamburg. Das Strafverfahren gegen den Box-Promotor Waldemar Kluch und den früheren St. Pauli-Star Jouri Savitchev vor dem Landgericht ist am Dienstag überraschend zu Ende gegangen. Gegen Kluch wurde das Verfahren eingestellt mit der Auflage, dass der 54-Jährige 15.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlt. Savitchev (48), früherer russischer Fußball-Nationalspieler und in den 90er Jahren Star-Kicker bei FC St. Pauli, wurde freigesprochen.
Den beiden Männern war gemeinschaftliches gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern vorgeworfen worden. Das Duo habe zwischen 2006 und 2009 für insgesamt neun Fußballer aus Russland und der Ukraine unrechtmäßig Visa für die Bundesrepublik verschafft, hieß es in der Anklage. Unter dem Vorwand, die Spieler sollten in Deutschland an Lehrgängen teilnehmen, seien Einladungen unter anderem an die Botschaft in Moskau verschickt worden.
Tatsächlich soll Kluch die Sportler in seiner damaligen Funktion als lizensierter DFB-Spielervermittler in deutschen Vereinen als Profifußballer vermittelt und sich so eine Einnahmequelle verschafft haben. Jouri Savitchev wurde vorgeworfen, er habe in Kenntnis der falschen Angaben seine Personalien für die Einladungsschreiben zur Verfügung gestellt und als Fußballtrainer die Betreuung der Spieler übernommen.
Kluch hatte den Vorwurf zurückgewiesen: „Mich als Menschenhändler zu bezeichnen, das ist eine Farce“, hatte er gesagt und war bei seiner Einlassung in Tränen ausgebrochen. Er habe „nie einen Cent für die Einladungen genommen“.