Der Eindruck trügt nicht: Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Hamburg war es so kalt wie in diesem März. Der Deutsche Wetterdienst hat auch noch weitere Wetterrekorde ausfindig gemacht.
Hamburg. In Hamburg geht der kälteste März seit mindestens 122 Jahren zu Ende. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ermittelte für die Hansestadt kurz vor Ende des Monats eine Durchschnittstemperatur von minus 0,5 Grad – ein Rekordwert. „Das ist der tiefste Monatsmittelwert, der je für März gemessen wurde“, sagte Elke Roßkamp vom DWD am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Auf den Plätzen folgen die Jahre 1942 und 1969. Zum Vergleich: Ein Mittelwert von plus 3,7 Grad gilt den Angaben zufolge im März als normal. Auch an Ostern soll es in Hamburg kalt bleiben, wie die Meteorologen vorhersagen – mit viel Wind und wenig Sonne.
Die Zahl der Frosttage kletterte im März ebenfalls auf einen neuen Höchststand, wie Roßkamp berichtete. Aller Voraussicht nach werden es bis Ende des Monats 29 Frosttage sein – dabei sinkt die nächtliche Tiefsttemperatur unter null Grad. „Nur an zwei Tagen war die Nachttemperatur über null Grad.“
In einem März war es zudem noch nie so spät so lange kalt. Die Meteorologen teilen einen Monat in Zehn-Tages-Abschnitte ein, Dekaden genannt. In der Regel gebe es Anfang März noch Minuswerte, dann aber steige die Temperatur tendenziell an, sagte Roßkamp. In diesem Jahr aber waren die zweite Dekade (11. bis 20. März) und die dritte Dekade (21. März bis Monatsende) bisher noch nie so kalt.
In Hamburg lag bisher auch noch nie eine höhere Schneedecke als in diesem März. 28 Zentimeter wurden im Stadtteil Fuhlsbüttel am 12. März gemessen. 1969 waren zuletzt 25 Zentimeter registriert worden. Schneemessungen gibt es übrigens erst seit 1936. Der Beginn der offiziellen Wetteraufzeichnungen in Hamburg war dagegen bereits 1891.
Auffällig, aber nicht rekordverdächtig war der Temperatursturz in diesem Monat: Zwischen dem 6. und dem 9. März fiel das Thermometer um 11,9 Grad, wie Roßkamp sagte – von 13,8 auf 1,9 Grad. Den Rekord hält das Jahr 1961: Damals stürzte die Temperatur von 19,1 auf 4,2 Grad.
Die Vorhersage für die Feiertage sieht nicht rosig aus: An Karfreitag ist der Himmel nach DWD-Angaben stark bewölkt, der Wind weht aus Nordost. Die Temperatur steigt wohl nicht über null Grad. Ostersamstag und Ostersonntag bleibt es ähnlich. Erst am Ostermontag scheint vielleicht mal die Sonne, die Temperaturen klettern auf drei bis vier Grad.