Wenn die Osterfeiertage wie erwartet kalt bleiben, könnte dies der kälteste März in Hamburg seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein. Auch für die kommende Woche ist der Frühling nicht in Sicht.
Hamburg. Trübe Aussichten für die Feiertage: An Ostern bleibt es kalt und weiß und auch für die kommende Woche ist der Frühling nicht in Sicht. Damit setzt sich der Wettertrend des bisherigen Monats mit eher winterlichen Temperaturen fort. Laut Informationen des Hamburger Instituts für Wetter- und Klimakommunikation könnte sogar der Kälterekord für den März geknackt werden: „Wenn es auch in den kommenden Tagen wie erwartet kalt bleibt, wird Hamburg den kältesten März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt haben. Im Jahr 1942 waren es im Durchschnitt minus 0,4 Grad, in diesem Jahr könnten es minus 0,5 Grad werden“, so Mitarbeiter Alexander Hübener.
Da Ostern in jedem Jahr auf ein anderes Datum fällt, seien direkte Vergleiche schwierig. Klar ist aber: Schnee an Ostern in Hamburg hat es das erste Mal im Jahr 2001 gegeben. „Neuschnee wird es über Ostern zwar nicht geben; weiß wird es aber bleiben“, so Hübener. Zum Vergleich: Auch das vergangene Weihnachtsfest knackte Rekorde - jedoch bei den Maximaltemperaturen: In Bayern gab es mit knapp 20 Grad das wärmste Weihnachten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - in Hamburg wurden immerhin 12 Grad erreicht.
Von solchen Werten können die Hamburger in den kommenden Tagen nur träumen: Freitag und Sonnabend wird es wahrscheinlich bedeckt bleiben, am Ostersonntag und -montag wird es freundlicher. Tagsüber werden aber nicht mehr als sechs Grad erreicht. Und auch für die kommende Woche kann Hübener keine Hoffnung auf Frühlingswetter machen: „An der aktuellen Wetterlage wird sich aus heutiger Sicht nichts ändern.“
Dabei dürften sich gerade nach diesem Winter die Menschen besonders nach dem Frühling sehnen. Immerhin war es der dunkelste Winter seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer im Jahr 1951.
Kein Vorbote der nächsten Eiszeit
Von einem Vorboten einer nächsten Eiszeit könne jedoch nicht die Rede sein. Davon geht der Sonnensystemforscher Werner Curdt aus. Derzeit gebe es zwar eine relativ geringe Sonnenaktivität, die prinzipiell zu einer Abkühlung des Erdklimas führen könne. „Die aktuelle Wetterlage hierzulande ist allerdings keine Folge geringer Sonnenaktivität, sondern eher eine Eskapade”, sagte Curdt am Dienstag. In anderen Regionen der Nordhalbkugel, etwa in Sibirien, sei es derzeit wärmer als sonst um diese Jahreszeit. Erst wenn die geringe Aktivität der Sonne mehrere Jahrzehnte lang anhielte, würde sich dies auf das Klima auswirken. „Wenn die Sonnenaktivität mal ein paar Jahre geringer ist, merkt man das auf der Erde klimatisch nicht.”