Mit der Vernehmung der prominenten Zeugen endet die Arbeit des PUA Elbphilharmonie. Abschlussbericht bis August erwartet.

Hamburg. Mit den Vernehmungen der prominentesten politischen Zeugen, der früheren Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) und Ex-Bürgermeister Ole von Beust (CDU), beendet der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) zur Elbphilharmonie in den kommenden Tagen seine Ermittlungen. Von Welck sagt am morgigen Donnerstag im Rathaus aus, von Beust am Donnerstag, 14. Februar.

Danach folgen noch zwei Sachverständigenanhörungen. Der Abschlussbericht soll im August vorliegen. Am Mittwochabend machte der ehemalige Projektkoordinator des Senats, Hartmut Wegener, erneut die Architekten Herzog & de Meuron für viele Probleme beim Bau des Konzerthauses verantwortlich. Sie hätten sich als dritte Partei verselbstständigt und „illoyal“ gegenüber ihrem Auftraggeber, der Stadt, verhalten. Dass die Architekten im Sommer 2006 schriftlich vor der finalen Ausschreibung des Projekts gewarnt hatten, weil die Pläne noch nicht fertig waren, habe ihn nicht sonderlich beunruhigt. Architekten würden immer mehr Zeit verlangen.

Er habe das Schreiben so interpretiert, dass die Planer sich einen „weißen Fuß“ machen wollten, so Wegener. „Sie haben ein Schreiben geschickt, damit sie später nicht haften müssen.“ Der frühere Chef der städtischen Realisierungsgesellschaft ReGe widersprach auch Aussagen des heutigen Bürgermeisters Olaf Scholz (SPD), ein Kardinalfehler sei es gewesen, vor Abschluss der Planungen mit dem Bau begonnen zu haben. Bei so einem öffentlich-privaten Projekt sei das „nicht möglich“, so Wegener.

Denn die an den Generalunternehmer Hochtief gebundenen Investoren für das Hotel, das Parkhaus und die Gastronomie hätten erst nach dem Zuschlag für den Baukonzern planen können – folglich mussten deren Wünsche, wie der nach einem Schwimmbad im Kaispeicher, nachträglich eingeareitet werden. Theoretisch hätte man mit dem Bau zwar warten können, das hätte aber die Vorlaufkosten enorm erhöht.