Geschichts- und Musikprojekt „Hinterm Horizont macht Schule“ ist vor allem für Schüler aus Problem-Vierteln. Aufklärung über DDR.

Leipzig. Der Sänger Udo Lindenberg hat in Leipzig sein Projekt „Hinterm Horizont macht Schule“ vorgestellt. „Dass Geschichte Eingang in die Schulen findet, ist wichtig, denn viele Jugendliche wissen zu wenig über die DDR“, sagte Lindenberg am Donnerstag während der Präsentation. „Gitarren statt Knarren“ würde nun auch in dieser Form Gestalt annehmen. „Es ist für mich ein tolles Erlebnis, die wunderbare Performance der Schüler zu sehen. Ich finde es prima.“

„Hinterm Horizont macht Schule“ ist ein Geschichts- und Musikprojekt vor allem für Mittelschulen aus Problem-Stadtteilen. Jugendliche sollen dabei mehr über die DDR erfahren und ihre künstlerischen Fähigkeiten entdecken. In Leipzig, der ersten Station des Projektes, beteiligen sich seit Beginn des Schuljahres zwei Schulen mit etwa 80 Jugendlichen daran. Die Schüler beschäftigen sich seit September mit der Geschichte der DDR und studieren nebenbei seit November das Lindenberg-Musical „Hinterm Horizont“ ein.

Projekt soll bundesweit Schule machen

Stadt und Geldgeber waren von Beginn an für das Projekt zu haben. „Die Projektidee hat mich begeistert“, sagte Leipzigs Sozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD), der die beiden teilnehmenden Schulen vorgeschlagen hatte. Die Schüler würden auf eine tolle Weise lernen, ihre Fähigkeiten zu entdecken. Das Projekt sei moderne Pädagogik. Finanziell unterstützt wird das Projekt von einer Stiftung des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von Porsche, Wendelin Wiedeking. Sie gab 40.000 Euro.

Ziel des Projektes ist neben der Beschäftigung mit der DDR-Geschichte die Erarbeitung eines Musicals. Dazu kommen Choreografen und Hauptdarsteller des Originals aus Berlin nach Leipzig, um mit den Schülern aus der siebten bis zehnten Klasse zu proben. Die Leipziger Oper beteiligt sich an Bühnenbild und Kostümen. Das Stück „Hinterm Horizont“ mit den Jugendlichen soll am 26. und 27. Juni im Leipziger Operettenhaus aufgeführt werden. Nach Angaben von Lindenberg soll es nicht beim Engagement in der Messestadt bleiben. „Die Pioniertat in Leipzig soll bundesweit Schule machen“, sagte der Musiker.