Gewerkschaft Ver.di will Druck in den Tarifverhandlungen erhöhen. Hunderte Mitarbeiter des Sicherheitsbereichs bald im Ausstand?
Hamburg. Dem Airport Hamburg droht ein Streik. Die Gewerkschaft ver.di rief am Mittwoch rund 600 Mitarbeiter des Sicherheitspersonals zu Vorbereitungen auf einen „nachhaltigen Streik“ auf. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen. Ver.di will einen Stundenlohn von 14,50 Euro durchsetzen. Der Arbeitgeber habe bisher „kein verhandlungsfähiges Angebot“ vorgelegt.
Der zuständige ver.di-Fachbereichsleiter Peter Bremme kritisierte zudem, dass viele Beschäftigte am Flughafen nur Teilzeit arbeiten dürften und sich ihren Lohn „vom Staat aufstocken“ lassen müssten.
„Damit muss Schluss sein. Wer Sicherheit am Flughafen will, der muss auch Löhne zahlen, die zum Leben reichen“, sagte Bremme. Ver.di machte zunächst keine Angaben, wann es zu dem Streik kommen könnte.
„Im Falle eines Streiks werden lange Schlangen vor der Sicherheitskontrolle und den Schaltern entstehen“, sagte Flughafen-Sprecherin Stefanie Harder. Die Konsequenz: Viele Passagiere werden ihre Maschinen verpassen. Laut Harder will der Flughafen im Falle eines Streiks mehr Personal einsetzen, das die Reisenden mit Informationen auf dem Laufenden halten soll.
Auch die Bundespolizei weist auf verlängerte Wartezeiten hin. Der Personenstau vor der Sicherheitsabfertigung könne nur mit dem möglicherweise übriggebliebenen Personal des Deutschen Sicherheits- und Wachdienst (DSW) aufgefangen werden, so Pressesprecher Maik Lewerenz.
Im Jahr 2011 nutzten 13,7 Millionen Passagiere den Flughafen. Die Marktlage bezeichnete Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler zuletzt aber als schwierig.