Das befürchtete Eis-Chaos blieb aber aus. 4500 Tonnen Salz, 650 Tonnen Kies und 900 Tonnen Sand wurden in der Hansestadt eingesetzt.

Hamburg. Eis, Schnee und Glätte: In der Hansestadt meldete der städtische Winterdienst nach dem Ende des ersten Wintereinbruchs bereits so viele Einsatze wie im gesamten vergangenen Winter.

Insgesamt streute der Winterdienst der Stadtreinigung in den zehn Einsatztagen zwischen dem 5. und 14. Dezember rund 75.000 Kilometer Strecke, das ist fast zweimal um die Erde. Dabei wurden 4500 Tonnen Salz, 650 Tonnen Kies und 900 Tonnen Sand eingesetzt. Die rund 1000 Einsatzkräfte waren mit rund 370 Fahrzeugen in 176 von 240 Stunden im Streueinsatz oder in Bereitschaft.

Schnee und Glatteis haben am Wochenende auch im Süden und Osten Deutschlands Verkehrsprobleme verursacht. In der Nacht zum Sonnabend gab es zahlreiche Unfälle in Bayern und Sachsen. Das befürchtete Eis-Chaos blieb den meisten Regionen jedoch erspart. Und in den kommenden Tagen sollen nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auch die Nächte nahezu frostfrei bleiben – im Osten könnte es allerdings bald wieder eisig werden.

Zunächst überwiegt in ganz Deutschland mildes und regnerisches Wetter, teilte der DWD mit. Im Westen bleibe es sogar bis zum Ende der Woche mit bis zu sechs Grad mild. Im Osten sinken die Temperaturen dagegen bis Freitag wieder bis zur Frostgrenze.

Wegen Schneeverwehungen waren in Sachsen bereits an diesem Wochenende Straßen gesperrt worden. Wie der Verkehrswarndienst mitteilte, waren neben kleineren Straßen auch Stadt- und Bundesstraßen im Raum Dresden, Görlitz und Bautzen nicht befahrbar.

Starke Nerven brauchten etwa die Autofahrer auf der B6 zwischen Hochkirch und Bautzen im Osten des Bundeslands. Die Bundesstraße blieb von Freitagnachmittag bis zum Sonnabend wegen Schneeverwehungen gesperrt. Rund 30 Lastkraftwagen und etwa genauso viele Autos waren nach Polizeiangaben im Schnee steckengeblieben.

Auslöser war ein Unfall, bei dem ein Wagen mit einem Schneepflug kollidiert war. Daraufhin war der Verkehr zum Erliegen gekommen. „Der Schnee von den angrenzenden Feldern wird dann auf die B6 geweht und ist schnell hart wie Beton“, sagte ein Polizeisprecher. Die Fahrzeuge seien praktisch zugeweht worden. Das Technische Hilfswerk war die ganze Nacht im Einsatz, um die eingeschlossenen Fahrer und Insassen zu betreuen. Mit Räumfahrzeugen wurde die Straße Schritt für Schritt wieder befahrbar gemacht.

Auch in Bayern krachte es in der Nacht wegen überfrierender Nässe häufig. Vor allem in Oberfranken, Unterfranken, Niederbayern, der Oberpfalz und Oberbayern kam es zu Unfällen. In Bischofsheim an der Rhön stürzte ein mit 32.000 Litern Heizöl beladener Tanklaster auf eisglatter Straße um. Der 48 Jahre alte Fahrer kam mit leichten Verletzungen davon, sein Beifahrer wurde schwerer verletzt.

Nach DWD-Vorhersagen steht nun aber Tauwetter an, das in den Wintersportgebieten für lange Gesichter sorgen könnte. Bis in die Höhenlagen des Thüringer Waldes habe bei Plusgraden Regen eingesetzt, teilten die Wetter-Experten mit. Allerdings liege in den Kammlagen noch immer mindestens ein halber Meter Schnee. Die Schneefallgrenze soll auf 900 Meter steigen.

Nicht nur Deutschland, auch Skandinavien hatte mit winterlichen Wetterkapriolen zu kämpfen. Heftige Schneefälle machten in Norwegen Straßen unpassierbar. Im Südwesten des Landes blieb ein Zug rund 50 Kilometer von Stavanger entfernt liegen. Etwa 115 Reisende mussten die Nacht in den Abteilen verbringen und wurden dann mit Bussen weggebracht. Auch in Dänemark und Schweden verursachten Schneefälle Verkehrsprobleme.