Rekordmarke der Passagieren wird in diesem Jahr knapp nicht erreicht, so Flughafenchef Eggenschwiler. Inlands-Strecken rückläufig.

Hamburg. Trotz schwieriger Bedingungen in der Luftfahrt ist die Passagierzahl am Hamburger Flughafen in diesem Jahr leicht gestiegen. Das Ziel von 14 Millionen Fluggästen werde aber nicht erreicht, sagte Flughafen-Geschäftsführer Michael Eggenschwiler am Donnerstagabend im Luftfahrt-Presse-Club in Hamburg. Bis Ende Dezember werde mit rund 13,7 Millionen Passagieren gerechnet. Das ist etwa ein Prozent mehr als 2011. Für 2013 zeigte sich Eggenschwiler optimistisch, die 14-Millionen-Marke bei den Fluggästen zu erreichen. Weiterhin belastend für das Wachstum sei die Luftverkehrssteuer, kritisierte der Flughafenchef.

„Unseren fünften Platz unter den großen deutschen Verkehrsflughäfen haben wir gut und sauber verteidigt“, sagte Eggenschwiler. Spitzenreiter bleibt Frankfurt vor München, Düsseldorf und Berlin-Tegel. „Zu kämpfen haben die kleineren Flughäfen“, fügte Eggenschwiler hinzu. Er hoffe, dass Vernunft einkehre, sagte er mit Blick auf die Ticketsteuer. „Deutschland hat seiner eigenen Luftfahrtindustrie einen Bärendienst erwiesen.“

Eine Luftverkehrspolitik spielt laut Eggenschwiler derzeit in Deutschland keine Rolle. „Wenn es sie gäbe, gäbe es keine Luftverkehrssteuer“, sagte er. Während die Passagierzahlen insgesamt in der EU um 8,6 Prozent und in Nicht-EU-Ländern um 3,1 Prozent gestiegen seien, gebe es in Deutschland einen Rückgang um 6,1 Prozent. Für Hamburg bedeutet das unter anderem deutlich weniger dänische Passagiere.

Auch die Zahl der Flugbewegungen ging nach Angaben des Flughafenchefs zurück. Neben der Steuer habe sich vor allem die Verringerung des Angebots der Air-Berlin-Verbindungen von und nach Hamburg negativ auf die Zahlen ausgewirkt. Gestiegen sei jedoch die Zahl der Passagiere pro Flug um vier Prozent auf 101.

Als erfreulich bezeichnete Eggenschwiler die Steigerung der Auslastung der Flüge um 0,8 Prozentpunkte auf 73,3 Prozent. Die größten Marktanteile am Hamburger Flughafen haben Lufthansa, Air Berlin, Air France, Condor und Easyjet.

Zur Streckenentwicklung bedauerte Eggenschwiler, dass Ziele in Deutschland stark rückläufig seien. Dagegen legten Afrika, Australien und Nahost zu. Dank guter Anbindung an sogenannte Hub-Flughäfen (Drehkreuze), erreichten Hamburger Passagiere weltweit 900 Ziele mit nur einmal Umsteigen.

Die weitere Entwicklung der Luftverkehrsbranche sei schwer vorauszusehen, sagte Eggenschwiler. Jedoch werde es mehr Vielfalt im Streckennetz und damit verschiedene Preis- und Serviceniveaus geben. Für das Frühjahr kündigte er etwa die Eröffnung einer neuen Verbindung von Easyjet nach Rom-Fiumicino an.