Ver.di rief kurzfristig am Montagmorgen deutschlandweit zu Streiks des Sicherheitspersonals auf. Behinderungen des Flugverkehrs.

Hamburg/Berlin. Reisende in ganz Deutschland müssen am Montagmorgen mit Beeinträchtigungen im Flugverkehr rechnen: Nachdem die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di kurzfristig zu Warnstreiks aufgerufen hatte, legte das Sicherheitspersonal an mehreren Flughäfen die Arbeit nieder. In Hamburg begann der Ausstand um sechs Uhr morgens, bereits um vier Uhr legten die Beschäftigten an den Flughäfen Düsseldorf, Köln-Bonn, Stuttgart und Baden-Baden/Karlsruhe die Arbeit nieder, um fünf Uhr folgten die Beschäftigten in Bremen, Hannover und Berlin-Schönefeld, wie ver.di-Verhandlungsführer Andreas Sander sagte.

Laut einer Sprecherin des Hamburger Flughafens nahm das Sicherheitspersonal in der Hansestadt bereits um acht Uhr wieder die Arbeit auf. Dennoch sei die Hauptverkehrszeit von dem Streik betroffen gewesen. „Es gibt lange Schlangen, die Terminals sind voll“, sagte die Sprecherin. Zunächst waren dort zwei von 16 Kontrollstellen geöffnet. Flugzeuge würden mit leichten Verzögerungen abheben, sagte die Sprecherin weiter. Sie rechnete damit, dass sich der Betrieb bis zwei Stunden nach Ende des Streiks normalisieren wird. Erfahrungsgemäß fielen wegen eines Warnstreiks keine Flüge aus.

Einige Verbindungen ab Hamburg mussten für Montag trotzdem annulliert werden – jedoch nicht wegen des Ausstands, sondern aufgrund der schlechten Wetterbedingungen in anderen Teilen Deutschlands, wie die Flughafen-Sprecherin mitteilte. „Bereits am Sonntag konnten viele Maschinen aufgrund des Schnees etwa von Frankfurt aus nicht in Richtung Hamburg starten. Diese Flugzeuge fehlen jetzt, die Verbindungen mussten gestrichen werden”, sagte die Sprecherin.

Vom Streik betroffen sind laut eines Ver.di-Sprechers hauptsächlich Geschäftsreisende. Mit dem Streik will die Gewerkschaft ihrer Forderung nach „einheitlichen und gerechten Arbeitsbedingungen“ an deutschen Flughäfen Nachdruck verleihen. Am 14. November waren die Verhandlungen mit dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft über einen Manteltarifvertrag gescheitert. „Zum wiederholten Male reagieren die Arbeitgeber nicht auf unsere Forderung nach einem Gesamtangebot, sondern setzen auf eine Verschleppungstaktik“, sagte Sander. Zudem fordern die Beschäftigten eine Abschaffung befristeter Verträge, eine Begrenzung der regelmäßigen Arbeitszeit für bestimmte Beschäftigungsgruppen sowie den Ausbau der Aus- und Weiterbildung.

Die Fluggäste sollten sich wegen der Warnstreiks vor ihrer Anreise zum Flughafen bei den Airlines, Reiseveranstaltern oder auf der Homepage des Flughafens über den Status ihres Fluges informieren, hieß es am Düsseldorfer Flughafen. Die Auswirkungen auf den Flugbetrieb seien derzeit noch nicht abzuschätzen.