Die Hamburger Senatorin für Stadtentwicklung, Jutta Blankau, stellte den Entwurf zum Lärmaktionsplan vor. Entscheidung wohl bis Jahresende.

Hamburg. Mithilfe eines Lärmaktionsplans soll Hamburg künftig ruhiger werden. Die Stadtentwicklungsbehörde präsentierte am Mittwoch einen entsprechenden Entwurf für die Hansestadt. Lärm schränke die Lebensqualität und die Gesundheit vieler Menschen erheblich ein, sagte Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) beim Lärmforum. Ihre Behörde erarbeitete das Papier gemeinsam mit einem Ingenieurbüro. Angaben zu anfallenden Kosten machte die Senatorin zunächst nicht. Eine Behördensprecherin betonte, dass die Kosten noch nicht genau beziffert seien.

Das Papier sieht besonders die Lärmreduzierung im Straßenverkehr vor. Konkrete Maßnahmen könnten sich für stark befahrene Straßen ergeben, wie etwa für die Holstenstraße im Stadtteil Altona. Auch der Schienenverkehr und der Fluglärm seien betrachtet worden, hieß es weiter. Zudem sollen ruhige Gebiete wie der Stadtpark vor zusätzlichem Lärm geschützt werden.

Opposition: Senat Lichtjahre von Maßnahmenkatalog entfernt

Die Opposition kritisierte derweil die Pläne bereits im Vorfeld der Präsentation. Die aktuellen Bemühungen seien zwischen Umwelt- und Verkehrsbehörde kaum koordiniert und lassen auch im Haushalt kein besonderen Ehrgeiz erkennen, sagte der umweltpolitische Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion, Kurt Duwe. „Hamburg hat dem Lärmschutz bisher keine angemessene Priorität in der Umweltpolitik eingeräumt.“ Der Senat sei Lichtjahre davon entfernt, einen integrierten Maßnahmenkatalog zu Verkehr, Lärmschutz und Luftqualität durchzuführen, sagte Duwe weiter.

Mit dem Lärmaktionsplan folgt die Behörde der EG-Umgebungslärmrichtlinie. Der Entwurf soll nun mit den beteiligten Fachbehörden, den Bezirksverwaltungen und den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt und anschließend dem Senat und der Bürgerschaft vorgelegt werden. Die Stadtentwicklungsbehörde rechnet damit, dass der Senat bis Ende des Jahres darüber entscheidet, wie eine Sprecherin sagte.