Sozialbehörde: Hochhaus an der Spaldingstraße wird wieder zentraler Standort in Hamburg. Extra-Plätze für obdachlose Frauen und Paare.

Hamburg. Mit 252 zusätzlichen Schlafplätzen versucht die Hamburger Sozialbehörde den Obdachlosen in der Stadt über den Winter zu helfen. 160 Plätze stehen wieder am zentralen Standort im Hochhaus in der Spaldingstraße zur Verfügung. Dies hatte bereits im Vorfeld zu Kritik geführt, da Anwohner Probleme und Belästigungen wie im Vorjahr befürchten.

Bei den Kirchengemeinden wird es 92 zusätzliche Schlafplätze geben. Die Anlaufstelle für osteuropäische Obdachlose am Besenbinderhof wird in der kalten Jahreszeit personell aufgestockt, um obdachlose EU-Bürger aus Osteuropa in ihren Muttersprachen beraten zu können, wie es bei der Vorstellung des Winternotprogramms durch Sozialsenator Detlef Scheele hieß. ”E ist äußerst wichtig, dass osteuropäische Obdachlose, die in der Regel über skrupellose Schlepper mit falschen Versprechungen nach Hamburg gelockt werden, umfassend darüber beraten werden, welche Lebensperspektiven sie im sozialen Hilfesystem ihrer jeweiligen Heimatländer haben“, so Scheele.

Der Sozialsenator bekräftigte: „Es muss niemand in diesem Winter auf der Straße übernachten, der das nicht möchte.” Neben den Schlafplätzen gebe es auch zahlreiche Tagestreffpunkte zum Aufwärmen.

Stadtweit sind zahlreiche Wohncontainer aufgestellt worden, bei 15 Kirchengemeinden, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, der Evangelischen Fachhochschule für Sozialpädagogik, der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und der Heilsarmee. Die meisten Wohncontainer bestehen aus zwei Räumen für jeweils eine Person. In den übrigen Containern können bis zu drei Menschen übernachten.

Das Winternotprogramm 2011/2012 sei insgesamt „sehr gut angenommen” worden. Durch die Beratung seien 155 obdachlose Menschen in eine Unterkunft, Wohnprojekte oder Pflegeheime vermittelt worden.

Hamburger, die Obdachlose sehen, die offensichtlich Hilfe brauchen, können die Hotline 4 28 28 5000 anrufen können.

Ein Faltblatt zum Thema Winternotprogramm gibt es im Internet unter www.hamburg.de/obdachlosigkeit