Nur jeder vierte Schulabgänger wechselt derzeit nahtlos von Schule in Ausbildung. Senator Rabe: Lehrer sollen mehr Gespräche führen.

Hamburg. Der Hamburger Senat will Jugendliche am Ende ihrer Schulzeit besser und schneller in eine Ausbildung vermitteln. Dafür sollen Lehrer künftig mit allen Schulabgängern ein Beratungsgespräch über deren berufliche Perspektiven führen und für einen möglichst nahtlosen Übergang ins Berufsleben sorgen, wie die Schulbehörde am Dienstag in Hamburg mitteilte.

Finden die Schüler dennoch bis zum Ende der Sommerferien keine Stelle, soll unter anderem die neue Jugendberufsagentur ihre Betreuung und Vermittlung übernehmen. „Niemand soll verloren gehen“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Hintergrund ist eine Erhebung der Schulbehörde aus diesem Sommer: Sie hatte ergeben, dass bislang nur jeder vierte Schulabgänger nahtlos von der Schule in eine Ausbildung wechselt.

In der Untersuchung waren 10.350 Jugendliche der Abschlussklassen 9 und 10 aus Stadtteilschulen, Förderschulen und Privatschulen erfasst worden. Während 5.043 den Schulbesuch fortsetzten, verließen 5.307 die Schule. Nur 25 Prozent von ihnen (1.338 Schüler) konnten direkt im Anschluss eine berufliche Ausbildung begonnen, sogar nur 17 Prozent (918) bekamen einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Oft würden junge Menschen erst mit 20 in die Berufsausbildung starten - das Ziel, so Rabe, sei jedoch bereits mit 17 zu starten.