In Hamburg soll der Weg dafür geebnet werden, dass ab 2017 in vier Kernfächern gleich schwere Abitur-Prüfungen geschrieben werden.

Hamburg. Die Kultusminister haben am Donnerstag letzte Hürden auf dem Weg zu bundesweit einheitlichen Standards für den Gymnasialabschluss beseitigen wollen. „Ich gehe davon aus, dass wir die gemeinsamen Abiturstandards jetzt auf den Weg bringen“, sagte Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) vor den abschließenden Beratungen im Hamburger Rathaus. Erst für Freitag war die Bekanntgabe der Beschlüsse zu den einheitlichen Leistungsanforderungen für vier Kernfächer geplant.

Nachdem sich die Minister bereits im März auf Bewertungskriterien geeinigt hatten, sollte es nun um deren Konkretisierung gehen. Dafür wollte die Kultusministerkonferenz (KMK) die vom Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) erarbeiteten Kriterien bestätigen. Diese beschreiben, was ein Schüler am Ende der gymnasialen Oberstufe können soll.

„Es ist nicht das Zentralabitur, aber es bietet die Möglichkeit, die Hochschulreife mit Blick auf ganz Deutschland vergleichbarer zu machen und die Diskussion über die angeblichen Unterschiede in den Abiturprüfungen damit einem Ende zuzuführen“, beschrieb der niedersächsische Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) die Erwartungen an die einheitlichen Leistungsanforderungen. Zudem würden Gymnasiasten durch gleiche Anforderungen in der Oberstufe leichter von einem Bundesland ins andere wechseln können.

In Hamburg soll schon ab 2014 der Standard gelten

Die Einführung der Bildungsstandards ist für das Schuljahr 2014/2015 geplant. In Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch sollen dann 2017 erstmals überall gleich schwere Abituraufgaben geschrieben werden. Sechs Ländern geht dieser Zeitplan aber nicht schnell genug. Daher wollen laut Althusmann Niedersachsen, Hamburg Schleswig-Holstein, Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern schon 2014 mit gemeinsamen Abiturprüfungen in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch beginnen.

Zudem sprachen die Minister auf ihrer Konferenz über die Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund. Darüber hinaus sollte beraten werden, wie man Einstellungshürden für Lehrer, die das Bundesland wechseln wollen, leichter beseitigen kann.