Bürgerinitiative “Wir sind Eppendorf“ wehrt sich gegen Neubaupläne. Fünf Häuser und ein Restaurant vom Abriss bedroht.
Eppendorf. Die Bürgerinitiative "Wir sind Eppendorf" wehrt sich gegen Neubaupläne. In der Eppendorfer Landstraße 97-109 sollen, wie berichtet, fünf alte Häuser und das Restaurant Tre Castagne einem Neubau-Ensemble mit 35 Wohnungen, Läden und Gastronomie weichen.
Das Denkmalschutzamt hält die maroden, mehr als 100 Jahre alten Gebäude für nicht erhaltenswert. Der Bezirk Nord hat die Bürger bisher auf drei Veranstaltungen über die Pläne des privaten Investors informiert und ihnen Gelegenheit gegeben, sich einzubringen. "Die Häuser bilden den letzten Rest des dörflichen Kerns unseres 872 Jahre alten Stadtteils. Mit dem Abriss der Häuser zugunsten der geplanten vier- bis fünfstöckigen Neubauten geht die einzigartige Atmosphäre dieses Areals unwiederbringlich verloren", heißt es in einem Memorandum zur künftigen Planung und Gestaltung der Eppendorfer Mitte, das heute der Bezirksversammlung übergeben wird.
Die Initiative hat Forderungen an die Politiker im Bezirk: Über Abriss und Neubaupläne soll neu verhandelt werden. Bevor die derzeit auf den Grundstücken liegende Veränderungssperre aufgehoben werde, solle mit den Eigentümern ein städtebaulicher Vertrag geschlossen werden, der festlegt, "dass hier mindestens 30 Prozent geförderter Wohnraum entsteht".
Für die Gestaltung des Baukomplexes wünscht sich die Initiative einen Architektur-Wettbewerb und fordert, dass das historische Stadtbild Eppendorfs durch eine städtebauliche Erhaltensverordnung unter "Milieuschutz" gestellt wird. Weitere Forderung: Durch einen Plan- und Gestaltungsbeirat zur Entwicklung "zukunftsorientierter, sozialverträglicher und kulturrelevanter Konzepte" könne Eppendorf zum "Modellprojekt" für andere Stadtteile werden.