Mieterverein erwartet für 2013 in Hamburg den höchsten Mietenspiegel aller Zeiten. Besonders betroffen: Viertel wie Hamm, Borgfelde und Barmbek.

Hamburg. Schon im kommenden Jahr wird Hamburg die bayerische Metropole München als Deutschlands teuerste Stadt zum Wohnen ablösen. Das bestätigt Siegmund Chychla, stellvertretender Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg. Kein anderes Bundesland habe aktuell einen stärker ansteigenden Mietenspiegel als die Hansestadt. Chychla prognostiziert, dass die Mieten im Jahr 2013 höher sein werden als je zuvor.

Der Mieterverein zu Hamburg sieht das mangelnde Angebot an Wohnraum als Grund für den Preisanstieg. Nach Chychlas Berechnungen ist die Nachfrage nach Wohnungen um ein Dreifaches größer, als tatsächlich vorhanden sind. „Wir befinden uns in einer angespannten Lage, denn es fehlen rund 40.000 Wohnungen“, sagt Chychla. Im vergangenen Jahr seien nur 50 Prozent der vom Senat geplanten rund 6.000 Wohnungen gebaut worden – und davon vor allem hochpreisige Mietwohnungen mit einem Quadratmeterpreis von mehr als zehn Euro.

Der Anstieg des Mietenspiegels hängt eng mit den Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt zusammen. Wie NDR 90,3 berichtete, verzeichnet der aktuelle Immobilienbericht für Hamburg bei Häusern und Eigentumswohnungen den höchsten Preisanstieg seit zehn Jahren. „Obwohl im Vergleich zu den Vorjahren weniger verkauft wurde, hat die Immobilienbranche einen höheren Umsatz zu verzeichnen“, erklärt Chychla. „Auf einem knappen Markt ziehen die Preise an.“ Für Mieter sei das ein Problem. „Denn der Kauf eines Mietshauses ist teurer geworden, also wollen die Eigentümer das Geld wieder hereinholen“, fügt der stellvertretende Vorsitzende des Mietervereins hinzu.

Besonders stark betroffen seien die Stadtteile mit bislang verhältnismäßig günstigeren Quadratmeterpreisen. Viertel wie Hamm, Borgfelde und Barmbek werden laut Chychla den höchsten Anstieg zu verzeichnen haben: „Und das, obwohl Mietwohnungen hier laut Mietenspiegel nur rund sechs Euro pro Quadratmeter kosten dürften.“