Schon vor dem zweiten Weltkrieg hatte die Familie Schütze eine Tankstelle. Bekannt wurde sie jedoch mit der Esso-Station, die Ernst Schütze ab 1948...
Schon vor dem zweiten Weltkrieg hatte die Familie Schütze eine Tankstelle. Bekannt wurde sie jedoch mit der Esso-Station, die Ernst Schütze ab 1948 an der Sternschanze führte - dort, wo heute der Fernsehturm steht. Ein Jahr später siedelte die Tankstelle dann an den Spielbudenplatz um. In den ersten Jahren stand das kleine Gebäude direkt auf dem östlichen Platz. "Dann hatte die Stadt Hamburg die Idee, die Tankstelle zu verlagern und ein Parkhaus zu bauen", sagt der heutige Betreiber Lars Schütze. Doch sein Großvater Ernst baute eine Tiefgarage mit 400 Plätzen, die es heute noch gibt. Die neue Tankstelle entstand an der Taubenstraße. 1963 zog dann die moderne Zeit nach St. Pauli. Jürgen Schütze hatte aus Amerika die Idee einer Waschstraße mitgebracht. Lange Schlangen von neugierigen Fahrern in ihren Autos bildeten sich damals. Die Fließbandanlage arbeitet heute im Prinzip noch wie früher: Autos werden mit einem Dampfstrahler vorgewaschen, dann steigt der Fahrer aus, und die Wagen werden auf Rollen durch die eigentliche Waschstraße ("Car-Wash") gezogen. Am Anfang gab es jedoch mit den damaligen Waschbürsten Probleme, denn diese machten mit der Zeit den Lack matt. Was besonders die autobewussten Rotlichtkönige nervte, die in der Tankstelle sofort einen ihrer Treffpunkte entdeckten. So wurde schon bald die erste Textilwaschanlage eingebaut. "Heute haben wir die siebte Anlage installiert", sagt Lars Schütze. Neben der Tankstelle etablierte die Familie Schütze auch einen Supermarkt ("Super Shop"). "Hier findet man alle Produktbereiche, die man auch in einem Supermarkt erwartet - und das zu Preisen, die deutlich unter dem üblichen Tankstellenniveau liegen", heißt es dazu im Internet auf der Seite www.reeperbahn-garagen.de
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