Studie: In 40 Jahren wird es im Stadtzentrum viel mehr Sommertage geben als bisher. Klimawandel und Bebauung beeinflussen Temperaturen.
Hamburg. Der globale Klimawandel erreicht Hamburg. Bis zum Jahr 2046 wird es wärmer in der Stadt. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine vom Senat in Auftrag gegebene Studie der Universität Hannover.
In einigen Stadtgebieten soll es dann mehr Sommertage als bisher geben. Beispiel Innenstadt: Zwischen 2001 und 2010 wurden 21 Sommertage je Jahr gezählt. In dem Zeitraum von 2046 bis 2055 sollen es 29 werden. Als Sommertag gilt, wenn Temperaturen von 25 Grad Celsius oder mehr erreicht werden. In EImsbüttel soll es dann 27 solcher warmen Tage im Jahr geben. Derzeit sind es 20.
Doch nicht überall in der Stadt können sich die Bewohner über so viele warme Tage freuen. Die Bebauung hat einen erheblichen Einfluss auf das Klima. Im von Einzel- und Reihenhäusern geprägten Othmarschen ist es daher auch erheblich kühler. Zehn Tage sind dort - so nennt es die Studie - von sommerlicher Wärmebelastung gekennzeichnet . Die Othmarschener dürften es sicherlich weniger als Belastung empfinden, wenn die Anzahl der warmen Tage in 40 Jahren auf 19 ansteigt. Auch wenn der Anstieg vor dem Hintergrund des Klimawandels natürlich besorgniserregend ist.
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Besonders deutlich sind die Temperaturunterschiede auch am Stadtpark. Denn obwohl der im Sommer als Anlaufstelle für Sonnenanbeter gilt, kommt er nach der Statistik doch eigentlich auch nur auf zehn Sommertage. Bis 2050 sollen es 16 Tage werden.
Genrell gilt: Dichter bebaute Stadtteile haben statistisch mehr Sommertage, da die Luft sich nicht so schnell abkühlen kann wie über Freiflächen.
Die Grafik zeigt den Anstieg der Sommertage in Hamburg. Links die aktuelle Situation, daneben die Prognose für 2050. Dunklere Farben bedeuten höhere Temperaturen (Foto: dpa)
Auch die Anzahl der heißen Tage (mehr als 30 Grad Celsius) und Tropennächte in der Stadt soll ansteigen. Nach der Prognose soll die Innenstadt fünf solcher heißen Nächte bekommen. Bisher ist es nur eine. Im Stadtpark und Ochsenwerder soll sich die Anzahl jedoch nicht erhöhen.
Die Schlussfolgerung der Wissenschaftler von der Geonet Umweltconsulting GmbH: Grünflächen sollten erhalten bleiben. Sie sorgen für eine Abkühlung der Luft und beeinflussen auch die umliegenden Wohngebiete. Die großzügigen Grünflächen Hamburgs erfüllen diese Funktion.
Andere Städte erzielen schon jetzt höhere Werte als Hamburg. Für Hannovers Innenstadt nennt die Studie derzeit 34 Sommertage je Jahr.