Der Investor will mehr als 65 Millionen Euro in das historische Gebäude in bester Innenstadtlage investieren.

Leere Schaukästen, in den ausgeräumten Geschäften hängen die Kabel von den Decken. Das Cafe ist längst ausgezogen, und das Kunsthaus Hochhuth schließt am 15. Januar. Dann gehen in der Alten-Post-Passage an der Ecke Poststraße/Große Bleichen die Lichter aus.

Aber nicht für immer - denn in dieser besten Innenstadtlage soll ein sechsgeschossiger Neubau mit 8000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche und 33 Stellplätzen entstehen. Die historische Klinkerfassade mit dem markanten Turm bleibt erhalten.

Die Eigentümer, die alstria office Reit-AG, wollen in das Bauvorhaben mehr als 65 Millionen Euro investieren. Die Bauarbeiten sollen in diesem Jahr beginnen, die Wiedereröffnung ist für 2011 geplant.

"Die Alte Post ist eines der eindrucksvollsten Bauwerke dieser Stadt. Wir wollen uns die nötige Zeit nehmen, alle Aspekte bei diesem Projekt zu berücksichtigen, um die beste Lösung für dieses Gebäude und seine Umgebung zu finden", sagte der Alstria-Vorstandsvorsitzende Olivier Elamine dem Abendblatt. Er räumte aber auch ein: "Die Schließung des Gebäudes für zwei Jahre mag lang erscheinen. Aber für ein Objekt, das fast 200 Jahre alt ist und auch die kommenden 200 Jahre einen bedeutenden Anteil an der Architektur in der Hansestadt bewahren soll, ist das nur ein kleiner Augenblick."

Auch in dem Neubau soll in das Erdgeschoss wieder Einzelhandel einziehen. Allerdings sieht die bisherige Planung keine Passage mehr vor. Die vorhandenen sechs Türöffnungen in der historischen Fassade werden der direkte Zugang zu den einzelnen Läden sein. Die Flächen der Geschäfte sollen zwischen 60 und 250 Quadratmetern liegen: "Es gibt bereits Interessenten. Wir werden in den kommenden Wochen mit den ersten Gesprächen beginnen", sagte Olivier Elamine.

In der ersten Etage sollen ebenfalls Geschäfte untergebracht werden - die Flächen sollen nach Bedarf aufgeteilt werden.

Für die zweite bis sechste Etage ist eine Büronutzung geplant. Bislang waren die Stadt und die CDU Mieter in dem Gebäude.

Mit der Vermarktung der Büroflächen will die alstria office Reit-AG demnächst beginnen. Zudem wollen die Investoren gemeinsam mit der Stadt ein Konzept für die Poststraße entwickeln, um das "Gebäude wieder frei erlebbar zu machen", sagte Olivier Elamine.

Auch Mittes Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) unterstützt das Bauprojekt: "Dieses Vorhaben gibt neue Impulse für die Innenstadt."