Angst, Wut, Ratlosigkeit: Im Gedenken an den durch eine Messersteicherei umgekommenen Mel D. trafen sich 500 Jugendliche am Jungfernstieg.
Sie nehmen sich in den Arm, kaum jemand von ihnen redet. Der Schock sitzt noch immer tief, es herrschen Wut, Angst und Ratlosigkeit. Sie nehmen sich in den Arm, kaum jemand von ihnen redet. Der Schock sitzt noch immer tief, es herrschen Wut, Angst und Ratlosigkeit. Sie zünden Kerzen an, wollen mit ihrer Lichterkette ein Zeichen gegen Gewalt setzen. Am Freitagabend versammelten sich 500 Freunde, Bekannte von Mel D. und andere Hamburger, damit nicht das in Vergessenheit gerät, was vor zwei Wochen im Bahnhof Jungfernstieg geschah. "Wir wollen an Mel gedenken und zeigen, dass diese Gewalt sinnlos ist und in der Stadt keinen Platz hat", sagt der 16 Jahre alte Nico Hardt, der mit Mel D. in einer Hiphop-Gruppe getanzt hat. Der 19-Jährige musste sterben, weil er auf eine Gruppe streitlustiger Jugendlicher getroffen war. In einem nichtigen Streit wurde er mit einem Messer erstochen. Ein Stich in Hamburgs Herz, geografisch wie emotional. An dem Ort, an dem Mel zusammenbrach, liegen heute unzählige Blumen, Stofftiere und Kerzen. An einer Säule hängen Abschiedsbriefe an Mel, Fotos erinnern an das Opfer.
Der Täter Elias A. wurde wenige Tage nach der Tat gefasst. Er ist erst 16 Jahre alt und der Polizei seit Monaten als Intensivtäter bekannt.