Die kleine Küche im Süllberg-Restaurant „Seven Seas“ brodelte: Nicht ein Spitzenkoch sorgte am Freitagabend für kulinarische Hochgenüsse, gleich fünf Sterneköche teilten sich Herd und Ofen.
Der Große Gourmetpreis, der nun zum sechsten Mal vergeben und exklusiv vom Abendblatt präsentiert wurde, ist die alljährliche Gelegenheit, bei der sich Hamburgs Sterneköche treffen. Und die könnten unterschiedlicher nicht sein: vom witzigen Entertainer Heinz-Otto Wehmann (Landhaus Scherrer) über Sylt-Liebhaber Christoph Rüffer vom Restaurant Haerlin bis zum ruhigen Genießer Wahabi Nouri, Küchenchef des Piment. Gastgeber Karlheinz Hauser begrüßte die Gäste mit seinem badischen Charme, trotz völlig ausgebuchten Festsaals war er noch ganz entspannt. Die gut 200 Gäste warteten bei Kerzenschein und einem Hauch von Hummer auf den ersten Gang. Zuvor eröffnete Andreas Dietz von der Agentur Desas den festlichen Abend und stellte den Gewinner der Abendblatt-Leserwahl, Wolf-Dieter Klunker vom Fischereihafen-Restaurant, vor. Anstelle des Seniors kam jedoch sein Sohn. „Mein Vater liegt leider krank im Bett, aber ich denke, ein Klunker genügt.“ „Heute erleben Sie Hamburgs beste Köche auf einen Schlag“, sagte Dietz. Die „fabelhaften Fünf“ kochten an diesem Abend aber nicht nur um die Gunst der Gäste. Der Große Gourmetpreis dokumentiert die Leistungen der nominierten Küchenchefs anhand von Auszeichnungen wie beispielsweise „Guide Michelin“ oder „Der Feinschmecker". „Der Beitrag zum Gala-Menü ist sozusagen das Sahnehäubchen, nach dem bewertet wird.“ Thomas Martin, Küchenchef im Jacobs Restaurant an der Elbchaussee, überzeugte die Jury mit Civet und Rücken vom Holsteiner Reh mit Rotweinreduktion als Hauptgang.
Bereits zum sechsten Mal in Folge gewann der gebürtige Mannheimer den begehrten Preis. „Ich freue mich immer wieder aufs Neue. Noch bin ich cool“, sagte Martin im Hinblick auf seinen bevorstehenden Beitrag. „Aber wenn ich mit dem Hauptgang dran bin, werde ich total nervös. Das ist im Restaurant auch so. Ich dachte, ich würde mit der Zeit ruhiger werden, aber das stimmt nicht.“
Wegen starker Windböen wurde der Champagner-Empfang von der Terrasse auf die Galerie verlegt. Die Leser Helga und Joachim Krützfeld, die bei der Abendblatt-Verlosung zwei Karten für das kulinarische Top-Event gewonnen hatten, kamen per Lexus-Shuttle aus Buchholz angereist. „Wir sind ganz aufgeregt und gespannt, was die Sterneköche so drauf haben “, sagte Helga Krützfeld.
Für feurige Stimmung zwischendurch sorgte Rafael Cortes, einer der besten Flamenco-Gitarristen Deutschlands. Nach der Siegerehrung feierten geladene Gäste noch weiter bei der Aftershow-Party.