Neun Gebäude mit höchst unterschiedlicher Architektur stehen dort im Rohbau, rund 350 Millionen Euro hat die Überseequartier-Beteiligungsgesellschaft bereits investiert. Insgesamt soll auf dem knapp acht Hektar großen Areal rund eine Milliarde Euro investiert werden – trotz Wirtschaftskrise.

Hamburg. Über dem Nordteil des künftigen Überseequartiers in der Hamburger HafenCity weht seit Mittwoch ein mächtiger Richtkranz. Neun große Gebäude mit höchst unterschiedlicher Architektur stehen dort im Rohbau, rund 350 Millionen Euro hat die Überseequartier-Beteiligungsgesellschaft bereits investiert. Insgesamt soll auf dem knapp acht Hektar großen Areal rund eine Milliarde Euro investiert werden – trotz Wirtschaftskrise. „Wir haben mit dem Nordteil jetzt einen wichtigen Meilenstein erreicht“, sagte der Geschäftsführer des Investoren-Konsortiums, Nikolaus Bieber. Auch für die letzte Lücke im Nordteil des Quartiers kündigte er einen Fortschritt an, nachdem dort ein Bau zunächst seit längerem nicht weiterkommt, weil ein australischer Hotel-Konzern abgesprungen war. Dort sei mit dem Hotel-Unternehmen „25 Hours“ jetzt gerade ein neuer Pächter gefunden worden, so Bieber.

Bis zum Sommer 2010 sollen im Nordteil des Überseequartiers 370 Wohnungen bezogen sein, 27.500 Quadratmeter Bürofläche sind dort geplant, sowie 60 Geschäfte, Restaurants und Bars. Auch für den Südteil des Überseequartiers gab sich Konsortiums-Geschäftsführer Bieber zuversichtlich: 2010 werde auch dort mit dem Bau begonnen, sagte er. Bürgermeister Ole von Beust begrüßte diese Ankündigung und bezeichnete das Überseequartier als „Kernstück“ der HafenCity. Allerdings führe die Finanzkrise eben auch zu „kleineren vertretbaren Verzögerungen.“

Tatsächlich sind die Folgen an einigen Stellen bereits zu spüren, wie die HafenCity GmbH jüngst festgestellt hatte. Das betrifft offenbar vor allem den Büromarkt, während es für Wohnungen in Hamburg laut Übersee-Konsortium noch immer eine gute Nachfrage gebe. So werden voraussichtlich im noch nicht begonnenen Südteil nicht mehr allein private Nutzer neue Büros beziehen, sondern auch das Bezirksamt Mitte mit etwa 1100 Mitarbeitern. Eine entsprechende Option hatten die Investoren mit der Stadt vereinbart, um die Finanzierung absichern zu können. Auch der Neubau eines Kreuzfahrt-Terminals samt Hotel sowie das geplante Science-Center dürften sich verzögern.