Wirtschaftssenator Horch plant einen Anschluss in den nächsten zwei Jahren. Die Luftverschmutzung im Hafen soll so deutlich reduziert werden.

Hamburg. Das Kreuzfahrtterminal Hamburg-Altona soll in spätestens zwei Jahren ein Landstromanschluss erhalten, um so die Luftverschmutzung zu bekämpfen. „Mit dem Landstromanschluss in Altona wollen wir ein deutliches Zeichen setzen“, sagte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) am Mittwoch dem Radiosender NDR 90,3. Derzeit führe seine Behörde Gespräche mit potenziellen Partnern, darunter Versorger und Reeder, um den Haushalt möglichst wenig mit dem voraussichtlich unter zehn Millionen Euro teuren Projekt zu belasten. Während die SPD-Fraktion die Pläne befürwortete, sprachen die Grünen von einer „bloßen Ankündigung“.

Durch den Landstromanschluss soll die Luftverschmutzung im Hafen deutlich reduziert werden. Momentan lassen die in immer größerer Zahl nach Hamburg kommenden Kreuzfahrtschiffe während ihres Aufenthalts ihre Maschinen rund um die Uhr laufen und verschmutzen damit die Luft. Der Energiebedarf eines solchen Schiffes entspricht dem Stromverbrauch einer Kleinstadt mit rund 50.000 Einwohnern.

Die SPD-Fraktion begrüßte den Vorstoß des Senators. „Über 40 Prozent der Stickoxidbelastung kommt aus dem Hafen und wir wollen diese Schadstoffquelle zum Versiegen bringen und dafür sorgen, dass Kreuzfahrt- und Containerschiffe künftig nicht mehr die Luft verpesten“, erklärte die SPD-Umweltexpertin Monika Schaal.

Die Grünen zeigten sich dagegen kritisch. Senator Horch, der noch vor einem Jahr einen Landstromanschluss abgelehnt habe, schaffe es nicht, dem Parlament Auskunft über den Stand seiner Planungen zu geben, aber den Fertigstellungstermin für eine Landstromversorgung in Altona kenne er schon. Das passe schlecht zusammen, sagte GAL-Fraktionschef Jens Kerstan. „Ich bin darum sehr skeptisch, was die Ernsthaftigkeit des Senators und die Substanz seiner Ankündigung betrifft.“