Der ADAC hat Fahrradverleih-Systeme in 40 europäischen Städten geprüft. Der Norden schneidet insgesamt positiv ab. Bestnote für Lyon.

Hamburg. In seiner aktuellen Studie prüfte der ADAC die Fahrradverleih-Systeme auf Erreichbarkeit, Handhabung der Räder sowie die Stationen und den dazugehörigen Kundenservice. Die meisten deutschen Fahrradverleih-Systeme haben eine gute Benotung erhalten. Auch Hamburgs Verleihsystem " StadtRAD Hamburg " schnitt mit der Note "gut" ab. Lediglich die französische Stadt Lyon wurde mit "sehr gut" ausgezeichnet.

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Insgesamt hat der ADAC 40 europäische Städte auf ihre Verleih-Systeme geprüft. "Bei der Auswahl der Städte haben wir uns auf die Städte konzentriert, in denen der Fahrradverleih gleichermaßen für Einheimische und für Touristen interessant ist", sagte Katharina Bauer, Pressesprecherin des ADAC. Neben Hamburg wurden in Deutschland noch Berlin, Köln, Leipzig, Stuttgart, München und Nürnberg geprüft.

Besonders lobend erwähnte Bauer die Situation in Hamburg. "Es ist ein absolut faires System. Sowohl Einwohner Hamburgs als auch Touristen können den Dienst zu gleichen Konditionen nutzen". Die Registrierungs- und Nutzungsbedingungen waren hierbei besonders wichtig für die Beurteilung des ADAC: "Die Anleitung zur Nutzung ist einfach. An den Stationen können die Kunden zwischen der deutschen und der englischen Sprache wählen. Das ist besonders wichtig für Touristen."

Darüberhinaus sei es von Vorteil, dass man sich an den Stationen direkt, aber auch via Internet oder Telefonhotline ganz einfach registrieren kann. "Ein weiterer Pluspunkt ist außerdem die gute Anbindung an den Personennahverkehr. An allen größeren Bahnhöfen oder zenatralen Plätzen kann man in Hamburg ein Stadrad leihen" erklärte Bauer weiter. Die flexible Zahlungsweise sei dabei ebenfalls von Vorteil für den Kunden.

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Neben den positiven Aspekten ist der ADAC aber auch auf Defizite beim Verleih der Stadträder gestoßen. Unter anderem wertete der ADAC die Altersbechränkung bei der Ausleihe der Räder negativ aus. "Um in Hamburg ein Stadtrad ausleihen zu können, muss man das Mindestalter von 16 Jahren haben. Somit wird der Zugang für viele potentielle Kunden verhindert", beklagte sich Bauer. Zudem seien sowohl die Registrierung als auch die Nutzung der Hotline kostenpflichtig: "Gerade für Touristen ist dieser Service blöd. Auch wenn man die Kosten für die Registrierung gutgeschrieben bekommt, lohnt es sich für viele Urlauber einfach nicht". Besonders negativ sei dem ADAC auch die geringe Stationsdichte aufgefallen. Hier könne sich Hamburg auf jeden Fall noch verbessern.

Lohnen würde sich dies auf jeden Fall, denn die Nutzung der Stadträder wird immer beliebter. Besonders häufig genutzt werden die Stationen am Jungfernstieg, an der Uni, in der Hafencity und am Hauptbahnhof, teite ein Sprecher der Deutschen Bahn mit. Im Moment verzeichnen die Betreiber, Bahn-Tochter DB Rent, etwa 133.000 Nutzer, wie der Sprecher bestätigte. Im Laufe der Jahre ist die Zahl stetig gestiegen. Und auch die Anzahl der Verleih-Stationen wächst. "Insgesamt sind bereits 122 Stadtrad-Stationen vorhanden", sagte der Sprecher. Im Jahr 2009 war das System mit 67 Standorten an den Start gegangen. Weitere Stationen seien in Planung. Die starke Nachfrage von Einwohnern und Touristen sowie die positive Bilanz des ADAC zeigen einmal mehr, dass sich das System "StadtRAD" in Hamburg bewährt gemacht hat.

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