Jede Fahrt wird mit etwa einem Euro bezuschusst. FDP-Politiker Schinnenburg fordert jetzt eine bessere Kontrolle durch den Senat.

Hamburg. Die roten Fahrräder sind seit der Einführung im Juli 2009 kaum noch aus dem Stadtbild wegzudenken. Mittlerweile sind mehr als 131.000 Nutzer registriert. Weit mehr als zwei Millionen Fahrten konnte der Betreiber des Leih-Systems, die Rent AG der Deutschen Bahn, schon verzeichnen.

Doch der große Erfolg hat auch eine andere Seite: Die Ausgaben aus öffentlichen Kassen steigen mit dem Erfolg und dem Ausbau des Stationsnetzes ebenso an. Im vergangenen Jahr wurde ein Betriebskosten-Zuschuss in Höhe von 1,33 Millionen Euro gezahlt. Das sind 1,04 Euro je Fahrt. Diese Summe geht jetzt aus einer Antwort des Senats zu einer Anfrage der FDP-Fraktion hervor.

Deren Verkehrsexperte Wieland Schinnenburg hält das Leihsystem durchaus für ein gelungenes Angebot, fordert jedoch eine bessere Kontrolle der Ausgaben. Schinnenburg: "In den Jahren 2010 und 2011 hat die Stadt jeweils mehr als eine Million Euro dazugegeben. Der Senat musste aber einräumen, dass ihm wesentliche Informationen zur Überprüfung der Abrechnung nicht vorliegen. Ein solcher Umgang mit Steuergeld ist nicht zu verantworten.“ Das Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft verweist unter anderem darauf, dass dem Senat keine Erkenntnis zum Kostendeckungsgrad vorliegen würden und das Qualitätsmanagement nicht extern kontrolliert werde.

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Der rote Drahtesel gehört für viele mittlerweile zum täglichen Fortbewegungsmittel auf dem Weg zur Arbeit. Die ersten 30 Minuten der Ausleihe sind kostenlos. Erst danach werden zwischen drei und acht Cent je Minute fällig. Wer ein Abo im HVV oder eine Bahncard besitzt, radelt etwas günstiger.

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Erst kürzlich wurde bekannt, dass eine Ausweitung nach Harburg vorerst nicht geplant ist. Im Moment sind 1500 Räder an 111 Stationen ausleihbar.