Während an der Küste die Gäste wieder abreisen, profitiert die Hansestadt vom “Schietwetter“. Besonders beliebt sind Indooraktivitäten.

Hamburg. Der Sommer lässt dieses Jahr bislang lange auf sich warten. Das bleibt auch für die Urlaubsorte an der norddeutschen Küste nicht ohne Folge - in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bleiben viele Gäste weg. Gerade Tagesausflüge werden gar nicht erst angetreten, wenn das Wetter nicht mitspielt. Für den Tourismus in der Hansestadt wirkt sich das allerdings positiv aus, denn bei sommerlichem Regen und Wind kamen schon in den letzten Jahren mehr Gäste. Auch dieses Jahr bestätigt die Hamburg Tourismus GmbH diesen Trend. "Wir spüren, dass Hamburg wirklich gut besucht wird", sagt Sprecher Sascha Albertsen.

+++Hafen und Fischmarkt sind Top-Attraktionen im Norden+++

Grund hierfür sind insbesondere die vielen Indooraktivitäten. Gerade an der Küste gebe es nicht so viele alternative Aktivitäten, wenn das Wetter schlecht sei, so Albertsen. In Hamburg könne man hingegen shoppen gehen oder in zahlreiche Kulturausstellungen. Außerdem gebe es viele Angebote für die Familie, wie beispielsweise das Miniaturwunderland und das Hamburg Dungeon. Viele kämen aber auch einfach nur, um "unsere schöne Stadt" kennen zu lernen und zu entdecken. Dabei seien Städtekurztrips beliebt.

In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sieht es unterdessen grau aus. Gerade im Nordosten sind die Buchungszahlen im Vergleich zum letzten Jahr rückläufig. In Schleswig-Holstein fehlen insbesondere die Tagesgäste. Manche würden auch gar nicht erst anreisen, oder früher wieder aufbrechen, berichtete Silvia Peters vom Strandhotel in St. Peter-Ording. So sind auf den Terrassen der Restaurants und Eiscafés viele Tische unbesetzt.

+++Online-Ranking: Deutschlands bestes Hotel ist in Hamburg+++

Meteorologen machen auch wenig Hoffnung auf Besserung: Um die 18 Grad wird die Temperatur betragen, dazu kommt ein Mix aus Schauern und grauen Wolken, sagt ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst DWD voraus. Selbst der hundertjährige Kalender lässt keinen Optimismus aufkommen: Bis zum 20. Juli wird nur der 13. Juli als einziger schöner Tag das Regenwetter unterbrechen, prophezeit er. Damit wird es aller Voraussicht nach noch mehr Menschen nach Hamburg ziehen. Ein richtiges Sommergefühl dürfte dabei aber eher nicht aufkommen. (Mit Material von dapd und dpa)