“MSC Lirica“ hat die Hansestadt neu als Start- und Zielhafen ins Programm genommen. Auch andere Schiffe steuern die Hochseeinsel an.
Hamburg. Kaum zwei Jahre ist es her, da taufte Weltstar Sophia Loren beim Hafengeburtstags die "MSC Magnifica" in Hamburg. Jetzt hat die in Genf ansässige Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) Hamburg als neuen Start- und Zielhafen ins Programm aufgenommen. MSC-Vorstandschef Pierfrancesco Vago stellte die Pläne und Routen am Montag an Bord der „MSC Lirica" vor. Sie wird auch Helgoland anlaufen, wie auch weitere Kreuzfahrtschiffe.
Die "MSC Lirica" wird in der laufenden Saison 25 Mal in die Hansestadt kommen. Von hier aus will die Reederei mit seinen Angeboten vor allem deutsche, aber auch ausländische Kreuzfahrtgäste für Reisen auf Nord- und Ostsee gewinnen, so Vorstandschef Vago. Die Buchungslage für 2013 sehe schon sehr gut aus, "der Markt hat sich beruhigt.“ Die Branche war nach den Schiffshavarien der italienischen Reederei Costa Crociere (MS "Costa Allegra" und MS "Costa Concordia") verunsichert, wie sich der Kreuzfahrtmarkt entwickeln wird.
Die in München ansässige deutsche Tochter MSC Kreuzfahrten hat mehrere Nordeuropa-Touren im Angebot, die in Hamburg starten und enden. Den Einstieg bietet eine zweitägige Schnupper-Kreuzfahrt nach Helgoland. Weitere Kreuzfahrten führen zwischen vier und sieben Tage und Nächten nach Schottland, England, Amsterdam beziehungsweise zur Kanalinsel Guernsey, Frankreich, England, Belgien und den Niederlanden.
Insgesamt elf Mal geht dabei bis Ende Oktober das 251 Meter lange Kreuzfahrtschiff „MSC Lirica“ vor Helgoland auf Reede. Zu den Anläufen des MSC-Schiffes kommen neun weitere Besuche von Kreuzfahrern auf Deutschlands einziger Hochseeinsel. Neben der "MSC Lirica" nehmen die "MS Deutschland", die "Sea Cloud II" und die "MS Amadea" mehrmals Kurs auf Heögoland. „Ich kann mich nicht erinnern, dass in den vergangenen Jahren schon einmal so viele Kreuzfahrtschiffe hier waren“, erzählt Helgolands Touristikdirektor Klaus Furtmeier nicht ohne Stolz. Furtmeier leitet seit 2007 die touristischen Geschicke der Insel. In den zurückliegenden Jahren war die Zahl der Tagesgäste immer weiter rückläufig. „2011 haben wir aber hoffentlich die Talsohle erreicht“, gibt Furtmeier sich optimistisch, der in diesem Jahr mit 350.000 Besuchern rechnet.
Neben den Kreuzfahrt-Passagieren werden in dieser Saison Tagesgäste mit zwei Schiffen aus Büsum, Cuxhaven, Bremerhaven, Wilhelmshaven sowie mit dem Katamaran "Hallunder-Jet" auf die einzige deutsche Hochseeinsel kommen. Und das nicht nur zum Duty-Free-Shopping: Neben einem zweistündigen Insel-Rundgang und dem Besuch der benachbarten Düne bietet Helgoland – wem das Übersetzen mit dem Börte- und Tenderboot nicht Abenteuer genug ist - jetzt seinen Besuchern auch eine eineinhalbstündige Bunker-Tour. Der Bunkerführer zeigt den Besuchern den einst für 3.500 Menschen konzipierten Schutzraum und schildert, wie die Briten am 18. April 1847 mit der Kraft von 6700 Tonnen Sprengstoff und Munition Helgoland von der Seekarte radieren wollten.