In unmittelbarer Nähe zu dem Loch führt eine Brücke über den Goldbekkanal. Nun werden Taucher geschickt, um ihre Statik zu untersuchen.

Hamburg. In Winterhude wird die Verkehrssituation immer schwieriger: Nachdem der Mühlenkamp für zwei Tage gesperrt wurde, die Busse nicht mehr überall fahren, die U3 bereits seit Juni zum Teil durch Busse ersetzt wird, ist jetzt auch noch die Sierichstraße für rund vier Wochen dicht. Ein großer Krater klafft im Asphalt der Straße, seit Dienstag ist sie zwischen der Maria-Louisen-Straße und der Andreasstraße voll gesperrt. Vermutlich dauern die Straßenbauarbeiten bis zum 7. August an. Die Straße ist eine Hauptader des Berufsverkehrs - vormittags wird sie stadteinwärts und später am Tag stadtauswärts befahren. Für Anwohner und Autofahrer heißt es nun: Geduld haben und längere Fahrzeiten einplanen.

+++Straßensperrung an der Sierichstraße+++

Bis Mittwochmittag dauerte es an, bis eine gute Umleitung, die auch Lastwagen befahren können, eingerichtet wurde. Nun wird der Verkehr über die Barmbeker Straße, die Herderstraße und die Zimmerstraße geleitet. Damit wird der Teil der Sierichstraße umfahren, der wegen des Kraters gesperrt ist. "Die Sierichstraße ist durch den Richtungswechsel eine besondere Straße", berichtete eine Sprecherin der Hamburger Polizei. Daher sei es schwieriger gewesen eine Umleitung einzurichten, die das hohe Verkehrsaufkommen auffangen könne. Eigentlich habe man mit extremen Verkehrsbehinderungen gerechnet. Das "erwartete Verkehrschaos" habe es aber vorerst nicht gegeben. Der Verkehr verteile sich ganz gut auf die vielen kleineren Straßen.

Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ist in Winterhude durch die Straßensperrung am Mühlenkamp und die Sperrung der U3 aktuell ebenfalls schwierig. Durch die Straßensperrung an der Sierichstraße wird der Nahverkehr aber nicht weiter beeinträchtigt, wie die Hamburger Hochbahn mitteilte. "Der Ersatzverkehr klappt", sagte ein Sprecher.

+++Vollsperrung in der Sierichstraße behindert Verkehr+++

Der Krater an der Sierichstraße war am Dienstagmorgen mitten im Berufsverkehr entdeckt worden. Er erstreckt sich über eine Fläche von rund vier Quadratmetern mit einem Hohlraum von mehreren Kubikmetern, berichtete Helma Krstanoski von der Hamburger Verkehrsbehörde. Ursache für den Hohlraum unter der Asphaltdecke seien undichte Stellen an Pfählen einer angrenzenden Brücke. Dort sei dann Schotter und Sand, der sich vorher unter dem Asphalt befunden habe, abgesackt. Dadurch habe sich das Loch ergeben. Nun wird untersucht, welches Ausmaß der Schaden hat. "Wir gehen nicht davon aus, dass die Brücke selbst in Gefahr ist", sagte Krstanoski. Taucher sollen die Brücke, die über den Goldbekkanal führt, aber am Donnerstag noch untersuchen. Vorerst ist der Kanal für den Schiffs- und Bootsverkehr gesperrt.

Aus dem Krater in der Straße, der heute noch weiter ausgehoben wurde, haben Sachverständige Bodenproben entnommen. Die Tragfähigkeit des Untergrundes müsse damit bestimmt werden, so ein Mitarbeiter des Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer. Zur Zeit gehe man davon aus, dass der Krater mit Beton wieder aufgefüllt werden könne.

+++Mühlenkamp: Geänderte Busführung wegen Baustelle+++

Trotz der erschwerten Verkehrsbedingungen für die Anwohner - so ist ja nicht nur die Sierichstraße, sondern bis Morgen auch noch der Mühlenkamp gesperrt - reagierten die Menschen in den angrenzenden Wohngebieten überwiegend entspannt. „Verkehrstechnisch ist es kein Problem, dass die Straße gesperrt ist, doch die Lautstärke der Bauarbeiten beeinträchtigen mich schon“, berichtet Herr Wagner, 52, aus der Sierichstraße. "Es tut ja not", sagte eine weitere Anwohnerin. Schließlich seien die Reparaturen ja wichtig für die Sicherheit.

Im Mühlenkamp kann ab Donnerstag wieder aufgeatmet werden, ab 20.00 Uhr soll die Straße frei sein. Auch der Busverkehr wird dann wieder planmäßig fahren. Die Sperrung an der Sierichstraße wird aller Voraussicht nach bis zum 7. August andauern - und anschließend nur wenige Tage freigegeben. Denn bereits am 11. und 12. August steht die nächste Sperrung wegen der Bauarbeiten an der U-Bahn-Brücke Sierichstraße an. Anschließend sollte sich die Lage in Winterhude aber entspannen. Ab dem 28. August fahren auch wieder alle Bahnen der Linie U3. Diese sind aktuell bereits seit dem 7. Juni zwischen den Haltestellen Kellinghusenstraße und Barmbek wegen Bauarbeiten gesperrt.