Bei der “Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns“ fordert Handelskammer-Präses Melsheimer den Ausbau der Umschlagsanlagen.

Hamburg. Ein positives Signal zum Jahresende: Die Hamburger Handelskammer rechnet trotz weltweiter Abkühlungstendenzen in der Wirtschaft damit, dass der Hafen der Stadt vor einem enormen Wachstum steht. „In diesem Jahr werden in unserem Hafen neun Millionen Standardcontainer umgeschlagen, das Potenzial für das nächste Jahrzehnt schätzen wir auf mehr als das Doppelte“, sagte der Präses der der Hamburger Handelskammer, Fritz Horst Melsheimer, am Freitag bei seiner Jahresschlussansprache auf der „ Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg e. V. “.

Der Verbandschef sprach sich für den Ausbau der Umschlagsanlagen aus. Außerdem forderte er den Hamburger Senat auf, die Planungen für ein großes Hafengebiet, das sogenannte Central Terminal Steinwerder, sicherzustellen.

Im Weiteren hat Melsheimer den SPD-Senat zu noch mehr Effizienz und Sparsamkeit aufgefordert. Der Konsolidierungskurs müsse auch dann konsequent durchgehalten werden, wenn sich durch höhere Steuereinnahmen scheinbar neue Ausgabenspielräume eröffneten, sagte er. Vor mehr als 2200 Gästen betonte der Präses: „Größerer Ehrgeiz bei der Haushaltskonsolidierung ist nicht verboten.“

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Schließlich bedeuteten die geplante Deckelung der Ausgabensteigerungen um ein Prozent pro Jahr immer noch, dass bis zum Inkrafttreten der Schuldenbremse im Jahr 2020 zusätzlich Schulden in Höhe von sieben Milliarden Euro gemacht werden sollen. Er wies auch darauf hin, dass die Basis für die Berechnungen des Senats nicht die tatsächlichen, sondern die deutlich höheren geplanten Ausgaben für

2010 gewesen seien. „Gemessen an den tatsächlichen Ausgaben des Vorjahres wuchs der Haushalt 2011 nicht um ein Prozent, sondern um 4,8 Prozent.“

Für das kommende Jahr schrieb Melsheimer dem Senat vor allem den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ins Stammbuch. Dazu zählten die Verlängerung der S4 über Ahrensburg nach Bad Oldesloe sowie der U4 über die Hafencity bis nach Harburg. Außerdem müsse der Busverkehr optimiert werden.

Mit Blick auf die von der Wirtschaft seit langem verlangte Elbvertiefung forderte Melsheimer die Umweltverbände auf, von einer Klage gegen das Millionenprojekt abzusehen. „Verzichten Sie darauf, dieses für unsere Stadt so wichtige Projekt durch Klagen unnötig in die Länge zu ziehen.“ Schließlich habe die EU-Kommission bereits der geplanten Elbvertiefung zugestimmt. Die Naturschutzverbände sollten akzeptieren, dass sich die ökologische Gesamtsituation des Flusses durch das Ausbaggern des Flusses nicht verschlechtere.