Mit Scheinrechnungen war ein System aus schwarzen Kassen gebildet worden. Am Dienstag erfolgte das Urteil gegen drei Vorstandsmitglieder.
Hamburg. In einem Hamburger Taxi-Unternehmen war mit Scheinrechnungen jahrelang ein System aus „schwarzen Kassen“ gebildet worden. Wegen Untreue verurteilte das Amtsgericht St. Georg am Dienstag drei Vorstandsmitglieder zu Haftstrafen bis zu zweieinhalb Jahren. Ein vierter Mitangeklagter, der Hausmeister, wurde wegen Beihilfe zur Untreue zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Nach Angaben des Gerichts brachten die Angeklagten die Genossenschaft von 2004 bis 2008 um rund 220 000 Euro.
„Die Angeklagten haben sich nicht persönlich bereichert, aber sie haben eigenmächtig Geld abgezweigt“, sagte ein Gerichtssprecher. Aus den „schwarzen Kassen“ wurden Schwarzlöhne bezahlt und Hotelpersonal geschmiert. Einer der Hauptangeklagten wurde in 211 Fällen schuldig gesprochen und muss für zwei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Zwei weitere Hauptangeklagte müssen für zwei bzw. ein Jahr und zwei Monate in Haft. Während der 17 Verhandlungstage hatten die Richter 50 Zeugen gehört. Gegen das Urteil könne Berufung eingelegt werden, sagte der Gerichtssprecher.
Im November 2009 hatte das Amtsgericht die drei Hauptangeklagten für ihr illegales System bereits wegen Steuerhinterziehung zu Geldstrafen verurteilt. (dpa)