“Friedhelm“ war in der Nacht zu Freitag mit Sturm- und Orkanböen über Norddeutschland gezogen. Trotz umgeknickter Bäume entstanden laut Polizei keine größeren Schäden.

Hamburg. Orkantief Friedhelm bereitete dem Norden Deutschlands zwar eine stürmische und nasse Nacht, größere Schäden gab es jedoch nicht. "Außer viel Wind und umgekippten Bauschildern war nichts“, teilte ein Polizeisprecher in Hamburg am Freitagmorgen mit. Die Feuerwehr meldete für die Hansestadt "nur 24 wetterbedingte Einsätze“. In den meisten Fällen wurden Äste oder Bäume gesichert. In Bremen musste der Zugverkehr zwischen Burg und Vegesack wegen eines umgestürzten Baumes unterbrochen werden. Der Baum war laut Deutscher Bahn in die Oberleitung gekracht. Um diese zu reparieren, sollte die Zugstrecke bis in den Vormittag gesperrt bleiben. Es wurde ein Busnotverkehr eingerichtet.

Auch in Schleswig-Holstein knickten Bäume durch den Sturm "Friedhelm" um. Ansonsten sei es aber ruhig gewesen, sagte ein Polizeisprecher in Husum. "Personenschaden gab es nicht“, meldete auch sein Kollege aus Itzehoe. Wegen des Sturmes wurde aber der Fährverkehr zwischen Schlüttsiel und den Halligen eingestellt.

Keine größeren Schäden

Im Harz, wo die Windgeschwindigkeiten am höchsten lagen, entstanden ebenfalls keine größeren Schäden. "Die Fensterläden haben ganz schön geklappert, Straßen waren aber nicht gesperrt“, sagte ein Polizeisprecher in Clausthal-Zellerfeld am Freitagmorgen. Die Polizei in Goslar bestätigte ebenfalls "viel Wind, aber keine besonderen Zwischenfälle“.

+++ Schwerster Sturm des Jahres rast auf den Norden zu +++

In Hannover rückte die Feuerwehr zu mehreren kleinen Einsätzen aus. Abgeknickte Äste, lose Gebäudeteile und abgerissene Schilder seien gesichert oder entfernt worden, sagte ein Sprecher. Insgesamt habe es sich nur um kleinere Schäden gehandelt. "Angesichts der doch erheblichen Windgeschwindigkeiten zeigte sich Hannover in beiden Nächten sehr sturmfest“, betonte der Sprecher mit Blick auf die zweite Sturmnacht in Folge.

Das Tiefdruckgebiet war in der Nacht zu Freitag mit Sturm- und Orkanböen über Norddeutschland gezogen. Die Böen erreichten an der schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Nordseeküste laut Deutschem Wetterdienst Spitzengeschwindigkeit von rund 100 Kilometern pro Stunde. Auf dem Brocken wurden starke Orkanböen mit bis zu 166 Stundenkilometern gemessen.

Auch im Laufe des Freitags sollte es insbesondere an der Nordseeküste noch zu Sturmböen kommen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnte vor einer Sturmflut für die deutsche Nordseeküste. Für Freitagmittag werde ein Wasserstand etwa 1,50 Meter über normal erwartet. (dpa)