In die Beschleunigung der Hamburger Busse wollen Senat und Hochbahn 260 Millionen Euro investieren. “Haltekaps“ sollen helfen.

Hamburg. Der Hamburger Senat will mit Investitionen von knapp 260 Millionen Euro den städtischen Busverkehr deutlich verbessern. Bis 2020 soll auf den Buslinien eine Steigerung der Kapazität um bis zu 20 Prozent erreicht werden, wie Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) und Hochbahn-Vorstand Ulrich Sieg sagten. Von FDP, CDU und Grünen gab es Kritik an dem Vorhaben.

Vor allem neue Busspuren und Ampelschaltungen sollen die Fahrzeiten der Busse verringern, sagte Sieg. Auch solle geprüft werden, Haltebuchten zu sogenannten Haltekaps umzubauen, bei denen die Busse sich nicht wieder in den Verkehr einfädeln müssen. Stattdessen halten die Busse im fließenden Verkehr. In Berlin hat sich diese Lösung laut Sieg bewährt. Die ersten Bauarbeiten für das 250 Einzelmaßnahmen umfassende Paket sollen im kommenden Jahr beginnen.

Für die Haushaltsjahre 2011/12 will der Senat zunächst 18 Millionen Euro in die Busbeschleunigung investieren. Ein entsprechender Mehrbedarf aufgrund „herausragender politischer Priorität“ solle nun bei der Bürgerschaft beantragt werden, sagte Horch. Im noch zu beschließenden Haushalt 2013/14 sollen die einzelnen Ausgabenschritte des Programmes konkretisiert werden.

Fahrgastaufkommen steigt um jährlich 2,5 Prozent

Das geplante Programm ist laut Horch und Sieg dringend notwendig, um dem um etwa 2,5 Prozent pro Jahr steigenden Fahrgastaufkommen bei den Bussen gerecht zu werden. Auf den vorhandenen 244 Hamburger Buslinien werden den Angaben zufolge bereits heute jährlich 256 Millionen Fahrgäste befördert. Auf den Linien in der Innenstadt liege das Durchschnittstempo der Busse bei nur noch 13 Kilometern pro Stunde, sagte Sieg. Möglich seien aber 19 Kilometer pro Stunde im Schnitt.

Die CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft nannte das Konzept in einer Stellungnahme einen „verkehrspolitischen Irrflug“. Der Individualverkehr werde erheblich beeinträchtigt. Diese Befürchtung äußerte auch die FDP-Fraktion.

Den Grünen hingegen geht der Plan des Senats nicht weit genug. Von den geplanten Einzelmaßnahmen würden nur acht im Jahr 2012 umgesetzt, bemängelte der verkehrspolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Till Steffen. Das sei zu wenig. Zudem zweifelt Steffen die Wirksamkeit des Konzepts an. „Die geplanten Maßnahmen beschränken sich in erster Linie auf Ampel-Gehampel und ein wenig Haltestellen-Tuning.“