Am Morgen stand das Wasser auf dem Fischmarkt 40 Zentimeter hoch - Herbststurm “Yoda“ sorgte für zahlreiche Einsätze der Feuerwehr.

Hamburg. Der erste Herbststurm im Norden hat den St.-Pauli-Fischmarkt in Hamburg in der Nacht zu Montag erneut unter Wasser gesetzt. Die Fluten der Elbe stiegen am Morgen auf 1,88 Meter über mittleres Hochwasser, so das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. In der Fischauktionshalle und auf dem daneben liegenden Parkplatz stand das Wasser knapp 40 Zentimeter hoch. Die Feuerwehr musste aber nicht ausrücken. Bei einer um mindestens 1,5 Meter erhöhten Flut spricht man von einer Sturmflut.

Schon am Wochenemnde fegte ein Sturm über den Norden hinweg. Menschen wurden nicht verletzt, es blieb bei Sachschäden. Glück hatten vier Besatzungsmitglieder des Lotsenbootes "Duhnen“. In der Nacht zu Sonnabend kollidierte es auf der Außenelbe mit dem unter panamaischer Flagge fahrenden Containerschiff "Ever Strong". Bis zu vier Meter hohe Wellen drückten das Boot gegen den gut 300 Meter langen Frachter, sagte ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

Die Schiffe waren zum Unfallzeitpunkt nordwestlich der Insel Scharhörn ein Manöver gefahren, um einen Lotsen auf das Containerschiff umsteigen zu lassen. Der Mann und drei weitere Besatzungsmitglieder der „Duhnen“ blieben unverletzt. An dem 25 Meter langen Lotsenboot entstand ein größerer Riss.

Eine Sturmflut setzte in der Nacht zu Sonnabend auch Teile des Fischmarkts auf St. Pauli unter Wasser. Die Fluten der Elbe seien rund zwei Meter höher als das mittlere Hochwasser gewesen, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mit. Die Fischauktionshalle war genauso betroffen wie die Parkplätze an der Elbe. Am Rissener Ufer mussten Polizisten eine Frau wecken, die mit ihrem Wohnmobil im Überflutungsbereich stand. Am Jollenhafen Blankenese standen bereits fünf Fahrzeuge unter Wasser.

In Quickborn (Kreis Pinneberg) stürzte eine zwölf Meter hohe Fichte in der Nacht zu Sonnabend auf ein Einfamilienhaus. Wie die Feuerwehr in Quickborn berichtete, wurde das in dem Haus wohnende Ehepaar von einem lauten Knall wach und entdeckte die Äste in seinem Schlafzimmer. Der Mann und die Frau blieben unverletzt. Offenbar war der Baum, der auf einem Nachbargrundstück stand, von einer Windböe umgeknickt worden.

In Hamburg rückte die Feuerwehr von Sonntagmorgen bis zum Abend 32-mal aus. „Das sind aber alles ganz normale Einsätze für dieses Wetter“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Abend. Sturmtiefs wie "Yoda" seien für die Jahreszeit "völlig normal". Häufigster Grund waren Dachziegel, die herunterzustürzen drohten, sowie umgeknickte Bäume und Äste. Zu Sturmschäden wurden auch die Einsatzkräfte in Teilen Schleswig-Holsteins gerufen. „Aber seit dem frühen Abend ist es bei uns ruhig“, hieß es am späten Sonntagabend etwa bei der Leitstelle West, die für die Kreise Pinneberg, Steinburg und Dithmarschen zuständig ist.